Erstes Klosterneuburger Sonnenhaus wird ein Jahr alt

- Peter Stockreiter (Initiative Sonnenhaus Österreich), Energieeffizienzstadtrat Roland Honeder, Gemeinderat Leopold Spitzbart und Johann Jäger vor dem „Herz“ des Sonnenhauses, dem 6.000 Liter Speicher und der Pumpensteuerung.
- Foto: privat
- hochgeladen von Angelika Grabler
Grund genug für Johann Jäger, den ersten Sonnenhausbesitzer in Klosterneuburg, Stadtrat Roland Honeder und Gemeinderat Leopold Spitzbart einzuladen und über seine Erfahrungen zu berichten.
KLOSTERNEUBURG. Ein solches Haus unterscheidet sich von ganz "gewöhnlichen" Häusern dadurch, dass es mit Solarkollektoren auf dem Dach den größten Teil seines Energiebedarfs direkt über Sonnenenergie deckt. Jäger erzählt: „Die offizielle Definition bei einem Sonnenhaus besagt, dass mehr als 50 Prozent der für das Heizen und Warmwasser benötigten Energie von der Sonne kommen muss. Daraus ergibt sich ein besonderes Verhältnis der Sonnenkollektorenfläche zum Speicher, bei dem die Wärme auch an trüben Tagen gespeichert wird. Bei meinem Haus in sind es 34 Quadratmeter Sonnenkollektorenfläche und 6000 Liter Speicher im Keller.“
Der stolze Hausbesitzer berichtet weiter: „Drei Faktoren sind für das Funktionieren eines Sonnehauses wichtig. „Zum einen ein gut Wärme gedämmtes Niedrigenergiehaus mit optimaler Gesamtenergieeffizienz durch optimale Nutzung und Speicherung der Sonneenergie. Zum anderen, ein hoher solarer Ertrag auch in der kalten Jahreszeit, durch großflächig, steil angeordnete Kollektoren, um die in den Wintermonaten niedrig stehende Sonne optimal zu nutzen. Und drittens ein großer Schichtenspeicher im Haus, der die Sonnenwärme effizient speichert und dessen Wärmeverluste dem Gebäude zugute kommen.“
Energieeffizienzstadtrat Roland Honeder: „Das Sonnenhaus macht unabhängig von fossilen Energieträgern und reduziert die Energiekosten auf Dauer drastisch. Nur zwei Festmeter Holz pro Jahr für den Kaminofen bei Herrn Jäger bestätigen das eindrucksvoll.“
Gemeinderat Leopold Spitzbart ist überzeugt: „Nachhaltiger und umweltfreundlicher lässt sich Energie kaum nützen. Davon profitiert nicht nur das Raum-, sondern unser gesamtes Klima. Bewohner des Sonnenhauses sind unabhängig von Energiekrisen und schützen aktiv unsere Umwelt und leisten einen wichtigen Beitrag für deren Erhalt. Und das ist ein Mehrwert, der unbezahlbar ist.“
Jäger abschließend: „Die Mehrinvestition in ein Sonnenhaus ist auf jeden Fall gut angelegtes Geld, da die Technik ausgereift und das Konzept zukunftsfähig ist. Das hat das abgelaufene Jahr, seit ich das Sonnenhaus habe und darin lebe, eindrucksvoll bewiesen. Die Nutzung erneuerbarer Energien ist eine wirtschaftliche Alternative und eine Investition in die Zukunft.“
Initiative Sonnenhaus Österreich:
Der im Juni 2011 in Linz neu gegründete Verein „Initiative Sonnenhaus Österreich“ versteht sich als unabhängiges Kompetenzzentrum und Interessenvertretung für alle Belange rund um das zukunftsweisende Bau- und Heizkonzept Sonnenhaus.
Der Verein hat es sich dabei zum Ziel gesetzt, das Konzept des Sonnenhauses in Österreich zu forcieren und als Baustandard zu etablieren. Dabei geht es vor allem um die Bau- und Heiztechnik, die das Sonnenhauskonzept auszeichnet.
Dabei soll einerseits die Information über Sonnenhäuser, energieeffizientes Bauen und Sanieren, den aktuellen Stand der Technik und über Fördermöglichkeiten und andererseits die Schulung der Mitarbeiter von ausführenden Unternehmen im Vordergrund stehen, um zukünftige Bauherrn auf dieses Bau- und Heizkonzept aufmerksam zu machen und interessierten Bauherren kompetente Partner der Initiative zu vermitteln.
Besonderes Augenmerk wird beim Sonnenhaus-Konzept auf die Verwendung erneuerbarer Energien für Heizen und Warmwasser gelegt. Im Vergleich zu konventionellen, vor allem fossilen Energieträgern wie Heizöl, Gas aber auch Strom steht die Sonnenenergie kostenlos zur Verfügung, wodurch bei einem Sonnenhaus sehr geringe Heizkosten anfallen und der Primärenergiebedarf deutlich reduziert werden kann. Die Nutzung von Sonnenenergie ist außerdem die ökologischste Art der Beheizung von Gebäuden, da diese Energie im Gegensatz zu allen anderen Energieformen praktisch unendlich zur Verfügung steht und keine CO2-Emissionen erzeugt. (www.sonnenhaus.co.at )
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.