Neuer Auftrag
Großkunde in der Pandemie geangelt

- Die Reederei der FRS Elbfähre Glückstadt Wischhafen gehört zu Deutschlands größten Fährbetreibern und hat weltweit 72 Schiffe im Einsatz.
- Foto: FRS
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FRS Systems die IT-Tochter der FRS Europe beauftragte IoT40 mit der Digitalisierung der FRS Elbfähre.
KLAGENFURT/FLENSBURG. Die im Lakeside Park in Klagenfurt beheimatete IoT40 Systems GmbH trotz der Corona-Krise und konnte mitten in der Pandemie einen Großauftrag zur Digitalisierung der FRS Elbfähre Glückstadt Wischhafen an Land ziehen. Die Reederei gehört zur FRS, die zu Deutschlands größten Fährbetrieben gehört und weltweit 72 Schiffe im Einsatz hat. FRS wurde auf das Klagenfurter Hi-Tech Unternehmen mit Spezialisierung auf Künstliche Intelligenz aufmerksam, weil man ein System gesucht hat, das es ermöglicht die gesamte Fahrzeugs- und Passagierbewegung in Echtzeit zu erfassen und dementsprechende Daten zu erhalten. "Aufmerksam wurden sie auf uns, weil wir ein Tochterunternehmen der FRS bereits in ähnlicher Form digitalisiert haben. Sie haben den Markt evaluiert und haben kein Unternehmen gefunden, welches hier eine Komplettlösung anbietet. Die meisten arbeiten zwar mit klassischen Sensoren wie Induktionsschleifen, Lichtschranken und dergleichen aber keiner mit künstlicher Intelligenz. Und hier haben wir eben unsere Stärke und können dadurch hoch flexible Erfassungen von Daten in Echtzeit durchführen", erklärt Christian Inzko, CEO der IoT40 Systems GmbH.
Das System
Das von IoT40 Systems entwickelte Caberra System kann mit Hilfe von Bildsensoren und künstlicher Intelligenz alle Bewegungen auf den Fähren erkennen und gibt diese Daten nicht nur in Echtzeit-Dashboards aus, sondern stimmt alle diese gewonnen Daten auch in Echtzeit mit den Kassensystemen ab. Somit kann das gesamte Geschehen auf den Fähren mit Knopfdruck visualisiert werden. "Mit dem System von IoT40 gewinnen wir Daten, die wir in dieser Form und Qualität so noch nicht erheben konnten. Mit diesen gewonnen Informationen können wir den Fährbetrieb in unterschiedlichsten Bereichen optimieren und Potentiale bestmöglich ausschöpfen", so Marc Diederichsen, Geschäftsführer von FRS Systems. "Ich bin stolz, so einen renommierten Kunden in Deutschland gewonnen zu haben. Für uns als kleines Unternehmen ist dies der nächste große Schritt einer Erfolgsstory die 2016 im Lakesidepark begonnen hat", so Inzko ergänzend.
Mitten in der Krise
Wie schafft man es einen Auftrag dieser Größe mitten in einer Krise abzuschließen, ohne den Kunden jemals persönlich getroffen zu haben, das haben wir auch CEO Christian Inzko gefragt. "Da das Projekt mit dem Tochterunternehmen gut gelaufen ist, wurde ich von Marc Diedrichsen und Alexander Noll direkt kontaktiert. Nach einem ersten Richtoffert und einigen Videokonferenzen bekamen wir dann den Auftrag", erklärt er. Spannend wurde es erst jetzt. "Da wir nicht vor Ort sein konnten, haben wir eine genaue Checkliste erarbeitet, was wir alles überprüfen und vermessen müssen und die FRS hat dann Techniker zur Fährverbindung geschickt, die mit Kameras an beiden Anlegern unterwegs waren und unser Team hat live dabei zugesehen und mitprotokolliert und Fragen gestellt. Das Videomaterial dieser virtuellen Begehung hat dann zum abschließenden Angebot geführt", erklärt der CEO. Die FRS investiert pro Fährverbindung eine Summe von ungefähr 100.000 Euro. Ohne Pandemie wäre das wohl etwas anders abgelaufen: "Ja, definitiv, wir wären für ungefähr eine Woche selbst vor Ort gewesen und hätten alles vermessen und auch die Angebotskonditionen verhandelt und vieles mehr. Aber die Krise macht durchaus erfinderisch", lacht der Klagenfurter.
Das Unternehmen
IoT40 Systems wurde 2016 im Lakeside Park in Klagenfurt gegründet und beschäftigt aktuell elf Softwareentwickler und Data-Analysten. Das Unternehmen hat sich auf künstliche Intelligenz und Industrielösungen auf Basis der selbst entwickelten Caberra Softwarelösung spezialisiert.



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