Ukraine-Krieg
Wie spricht man mit Kindern richtig über den Krieg

- Familienberaterin Ursula Luschnig gibt Tipps wie man mit Kindern über den Krieg spricht.
- Foto: Daniel Gollner/Caritas
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Die Caritas empfiehlt mit Kindern und Jugendlichen über den Krieg in der Ukraine zu sprechen.
KÄRNTEN. In sechs ihrer Lebensberatungsstellen in Kärnten bietet die Caritas gezielt Unterstützung für Eltern und junge Menschen an. Kinder und Jugendliche spüren die wachsende Unsicherheit und die Angst, die mit dem Thema Krieg in der Ukraine einhergehen. Die Nachrichten und die Social-Media-Kanäle sind voll mit Kriegsbildern, Sirenen, Raketen und flüchtenden Menschen. Eine absolut dramatische und unübersichtliche Situation, die für Kinder oft schwer einzuordnen ist. Das bestätigt auch Ursula Luschnig, Menschen in Krisen-Bereichsleiterin der Caritas Kärnten und selbst Familienberaterin und Psychotherapeutin: "Viele Kinder und Jugendliche haben Angst. Die Situation verunsichert und bedrückt nicht nur uns Erwachsene zutiefst. Seit zwei Jahren leben wir mit der Pandemie. Damit verbunden ist es in vielen Familien zu Überforderung, Schul- und Ausbildungsdruck, Depressionen und eben Ängsten gekommen. Dazu kommt jetzt noch der Krieg in unserer unmittelbaren Nähe. Das ist schon enorm viel für junge Menschen. Umso wichtiger ist es gerade jetzt, dass Eltern, Großeltern, aber auch LehrerInnen für sie da sind, mit ihnen sprechen, sie ernst nehmen, unterstützen und begleiten."
Kindgerecht antworten
Vor allem Kindergarten- und Volksschulkinder brauchen kindgerechte Antworten auf ihre Fragen. Experten empfehlen genau darauf zu achten, was Kinder und Jugendliche an Medieninhalten konsumieren. Vor allem Jugendliche beziehen ihre Informationen vor allem aus sozialen Medien. Sie sehen beispielsweise aus TikTok Videos von jungen Menschen aus der Ukraine, die sie sich kaum vorstellen können und die sie enorm belasten. Familienberaterin Petra Pöschl-Lubei rät: "Jugendliche sollten mit ihrem Medienkonsum nicht alleine gelassen werden. Es ist hilfreich, gemeinsam Video anzuschauen und vor allem darüber zu sprechen." Die Caritas Kärnten bietet zwei konkrete Initiativen die unterstützen können.
Beratung
Zum einen wird in den sechs Lebensberatungsstellen in Kärnten kostenlose Hilfe für Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern angeboten. Auch die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr unter der Nummer 142 kostenlos erreichbar. Zusätzlich wird das Elterntelefon angeboten. Petra Pöschl-Lubei ist montags von 8-12 Uhr am Elterntelefon unter 0664/806488343 erreichbar. Sie berät und gibt Orientierungshilfen bei Erziehungsfragen und familienbezogenen Themen sowie Problemen vom Klein- und Schulkind bis hin zur Pubertät.
Fünf Tipps...
... wie man mit Kindern und Jugendlichen über das Thema Krieg spricht:
- Erklären Sie kindgerecht
- Bieten Sie aktiv ein Gespräch an
- Seien Sie ehrlich und äußern Sie auch eigene Ängste und Befürchtungen
- Geben Sie ihren Kindern Sicherheit
- Kommen sie gemeinsam mit den Kindern von der Ohnmacht ins Tun
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