Keine Zeckenimpfung
Stadt sucht dringend Ärzte zum Zecken-Impfen

- Das Gesundheitsamt sucht Ärzte zum Impfen, da es mit der Epidemiebekämpfung ausgelastet ist.
- Foto: RMK
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Contact Tracing statt Zeckenimpfung: Gesundheitsamt kämpft an Epidemiebekämpfungsfront, bei regulären Impfungen heißt es : "Bitte, warten."
KLAGENFURT. In der Regel beginnt im Frühjahr mit der Zeckensaison auch das Impfen mit einem FSME-Impfstoff. Eine FSME-Impfung ist auch der einzige Schutz gegen eine Ansteckung mit FSME und der Aufenthalt im Freien ist während der Pandemie eines der wenigen Dinge, das erlaubt und sogar erwünscht ist.
Epidemie dominiert
Die Klagenfurter sind es gewohnt, sich ab dem Frühjahr ihre Auffrischungs- oder ihre erste FSME-Impfung beim Gesundheitsamt in der Bahnhofstraße 35 zu holen. Doch der Coronavirus wirkt sich auch negativ auf die Impf-Möglichkeiten aus. Seit Pandemiebeginn ist das Team dem Contact Tracing und der Epidemiebekämpfung zugeteilt – eine FSME-Impfung zurzeit nicht möglich. "Wir hoffen, dass wir ab Mitte April wieder mit dem Impfen anfangen können. Zurzeit können wir nicht impfen, die Epidemieaufsicht dominiert", sagt Stadtphysika Dr. Birgit Trattler. Das Klagenfurter Gesundheitsamt ist eigentlich für sein umfangreiches Impfservice verantwortlich. Neben der FSME- werden hier eigentlich Hepatitis-, Grippe- sowie Reiseimpfungen und weitere Impfungen angeboten. In das Verabreichen von COVID-19-Impfungen ist das Klagenfurter Gesundheitsamt nicht eingebunden. Zurzeit wird hier nicht geimpft.
Wo sind Ärzte?
Das Klagenfurter Gesundheitsamt ist auf der Suche nach Ärzten, die auf Honorarbasis impfen. Diese Suche gestaltet sich nicht so einfach. Denn das Land Kärnten sucht auch nach Ärzten, zusätzlich werden Ärzte für Covid-19-Impfungen gesucht. "Wir sind zuversichtlich, dass wir Ärzte auf Honorarbasis finden. Dabei sind wir auch völlig flexibel. Wenn z.B. eine Ärztin sagt, dass sie am Nachmittag ein paar Stunden impfen kann, können wir rasch darauf reagieren und den Termin auf unsere Webseite stellen", so Trattler. Ein Blick auf die Webseite des Gesundheitsamtes ist in diesem Zusammenhang unerlässlich. Gerade ältere Menschen, die keinen Zugang zu einem Computer haben, sind hier auf ihre Mitmenschen angewiesen. Denn hat man erst einen angebotenen Termin erkannt, kann man nur über eine elektronische Anmeldung diesen wahrnehmen.
Schulen im Abseits
Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn die Ärzte des Gesundheitsamtes mit dem Contact Tracing beauftragt sind: Die Impfungen in den Schulen finden nicht statt. "Wir sind uns völlig bewusst, wie wichtig das Impfen in den Schulen ist, denn dadurch erreichen wir auch Randgruppen", so Trattler. Denn hier kommt ein Stichwort zu tragen, das aus der Corona-Epidemie geläufig wurde – Herden-Immunität. Masern, Röteln und Mumps sind durch regelmäßiges Durchimpfen so gut wie ausgerottet. Es wäre eine Ironie des Schicksals, wenn diese Kinderkrankheiten indirekt durch das Coronavirus wieder aufleben würden. Zurzeit können Impfwillige nur warten oder zu ihrem Hausarzt zum Impfen gehen.
Zur Sache
Termine für Impfungen (FSME, Hepatitis, Grippe, Reiseimpfungen) des Gesundheitsamtes sind auf www.klagenfurt.at ersichtlich. Telefonische Informationen können unter Tel.: 0463/537-4882 eingeholt werden.
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