Neubau JA-Klagenfurt
Spatenstich für 170-Millionen-Euro-Großprojekt
Justizministerin Alma Zadič (Grüne) kam aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Spatenstich für die neue Justizanstalt der Landeshauptstadt. In der Nähe des Klagenfurter Flughafens entsteht auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern das neue Gefängnis. Bei der heutigen Spatenstichfeier wurde die Energieeffizienz des Neubaus betont: In drei Jahren sollen die Häftlinge die 170-Millionen-Euro teure Justizanstalt beziehen.
KLAGENFURT. Rege Bautätigkeiten in der Josef-Sablatnig-Straße 275: im Nord-Osten von Klagenfurt wird auf Hochtouren an der neuen Justizanstalt Klagenfurt gebaut. Beim heutigen Spatenstich waren sich Generaldirektor Friedrich König, Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ), Gerald Beck (BIG) und der Klagenfurter Wohnbaureferent Alexander Kastner (TK) einig: Das Gefängnis in der Klagenfurter Innenstadt ist, gelinde gesagt, in die Jahre gekommen. Viele gesetzliche Vorgaben für einen modernen Strafvollzug sind nicht mehr zu erfüllen, noch dazu ist das Gefängnis in der Landeshauptstadt überfüllt.
Moderner Bau
Auf dem 80.000 Quadratmeter Areal in der Nähe des Flughafens sowie dem Bildungszentrum Krastowitz soll Österreichs modernstes Gefängnis entstehen. Die Kosten dafür betragen 170 Millionen Euro. Im Vorfeld kam es immer wieder zu Kritik an den hohen Kosten sowie der Ausstattung des Baus. Heute wurde indirekt beantwortet. König betonte mehrfach, dass es zu einer Verbesserung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen werde.
Arbeitsumfeld
"Sie (Anm.: die Mitarbeiter:innen) verdienen ein schönes Arbeitsumfeld, damit sie qualitativ hochwertige Arbeit leisten können", so König. Er nutzte die Gunst der Stunde, um für den Job im Strafvollzug zu werben. Zudem sei Beschäftigung die beste Investition zur Vermeidung zukünftiger Straftaten. "Wir investieren in die gesamte Gesellschaft. Der wichtigste Teil des Strafvollzugs ist die Zeit danach", fügte Schaunig hinzu. "Die neue Justizanstalt wird die Leistungsfähigkeit des Strafvollzugs darstellen", sagte Kastner.
Diffiziler Bau
"Unterirdisch gleicht das Projekt einem Tausendfüßer, es wurden hunderte Bohrungen gemacht", erklärte Gerald Beck von der BIG. Das neue Gefängnis in Flughafennähe zeichnet in Zukunft eines aus: Energieeffizienz –Erdwärme wird nämlich zum Heizen des Gebäudes genutzt. 100 Tiefensonden mit einer Tiefe von je circa 150 Meter sorgen für klimafreundliche Wärme. Zudem wird eine 750-kwPeak-starke Photovoltaikanlage am Dach die gesamte Anlage mit Strom versorgen. Eine Brauchwasserversorgung ist für die WC-Anlagen und die Bewässerung der Innenhöfe und Außenanlagen geplant. "Das hier investierte Geld wird in die lokale Wertschöpfung investiert. Wir bleiben im Budget", versprach Beck. Voraussichtlich 2027 werden die Häftlinge in der neuen Justizanstalt einziehen.
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