Finger weg! vom E-Bike-Tuning

Nach einem Tuning ist ein E-Bike kein Fahrrad mehr, sondern ein Motorfahrzeug. | Foto: Unit11/Trauner
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  • Nach einem Tuning ist ein E-Bike kein Fahrrad mehr, sondern ein Motorfahrzeug.
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BEZIRK (niko/nos). Immer wieder fallen manipulierte (getunte) Mopeds & Co. auf, die weitaus schneller fahren können, als es Gesetz und Motordrossel erlauben würden. Dieses Tuning-Phänomen breitet sich zunehmend auch auf den E-Bike-Bereich aus.

Motortuning

Anzeigen drohen, wenn man das Sportgerät mit "Motortuning" versieht. Im Internet werden Chip-Bausätze angeboten, die bei E-Bike-Motoren die Tempodrosselung manipulieren.So kann der Motor auch bei höheren Geschwindigkeiten weiterhin den Tritt in die Pedale unterstützen.
Polizei und BH warnen eindringlich vor solchen illegalen Umbauten und stellen die weitreichenden Konsequenzen in den Raum: "Nach den kraftfahrrechtliche Vorschriften gelten elektrisch angetriebene Fahrräder mit einer höchsten zulässigen Leistung von nicht mehr als 600 Watt und einer Bauartgeschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h als Fahrräder und nicht als Kraftfahrzeuge. Wird bei solchen E-Bikes durch technische Manipulationen ("Tuning", Anm.) die Leistung (und damit verbunden auch die Bauartgeschwindigkeit erhöht, so gelten diese Bikes als Motorfahrräder, Klasse L1e. Solche Fahrzeuge benötigen eine EG-Betriebserlaubnis und müssen zum Verkehr zugelassen werden", erläutert Gottfried Reremoser (Land, Abt. Verkehrsrecht).
Diese Kraftfahrzeuge unterliegen der Versicherungspflicht; der Lenker ist zur Verwendung eines Sturzhelmes verpflichtet und muss zumindest im Besitz einer Lenkberechtigung für die Klasse AM sein etc.
"Werden solche getunten E-Bikes auf Straßen mit öffentlichem Verkehr verwendet, so ist mit empfindlichen Verwaltungsstrafen zu rechnen", so Reremoser. Bei der BH Kitzbühel gibt es bisher noch keine einschlägigen Verfahren, so BH Michael Berger.

Meinung des Händlers
Raimund Stanger, Radhändler in Kitzbühel, dazu: "Aus Haftungsgründen ist das Tuning von E-Bikes ganz klar verboten und birgt hohe Risiken bei Unfällen, die durch ein getuntes E-Bike verursacht werden. Es ist unserer Meinung nach vielen Nutzern nicht bewusst, welche Folgen mit einem solchen Unfall einhergehen. Nicht umsonst sind die meisten Radwege für Mopeds gesperrt und jeder Rennradfahrer weiß, wie gefährlich eine höhere Geschwindigkeit auf frequentierten Radwegen ist. Natürlich ist es verlockend, die gesetzlich vorgeschriebene Abschaltgeschwindigkeit von E-Bikes zu manipulieren und wird in der Praxis auch von Kunden gemacht. Unsere Erfahrung zeigt aber, dass bei entsprechender Aufklärung sehr wohl ein Umdenken möglich ist."
Auch das KFV warnt: "Finger weg vom Tuning – es ist riskant und illegal!" Mit solchen getunten Bikes auf öffentlichen Straßen/Wegen unterwegs zu sein, ist strafbar und kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, betont man seitens des KFV.
„Im Jahr 2017 wurden rund 1.000 Tiroler, nachdem sie mit dem Mountainbike unterwegs waren, im Krankenhaus behandelt“, erläutert Armin Kaltenegger (KFV), „Analysen zeigen: E-Mountainbiker verletzen sich im Durchschnitt schwerer.“ Häufig sind Fehleinschätzung, mangelnde Technik und Überforderung die Ursachen. Dass das E-Bike-Tuning diese Faktoren noch verstärkt, ist evident.

Nach einem Tuning ist ein E-Bike kein Fahrrad mehr, sondern ein Motorfahrzeug. | Foto: Unit11/Trauner
E-Bike-Tuning ist verboten. | Foto: bike & business (Symbolfoto)
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