Kitzbühel - Umfahrung
"Bitte, arbeitet weiter an der Umfahrung!"

- "Vorprojekt" für die Umfahrung mit Unterflurtrasse und Vollanbindung Hahnenkamm.
- Foto: Kogler
- hochgeladen von Klaus Kogler
GR-Mehrheit für Fortsetzung der Umfahrungs-Planungen; lange Diskussion um das 150-Millionen-Euro-Projekt.
KITZBÜHEL. Nach der Präsentation der jüngsten Verkehrsuntersuchung in den Ausschüssen informierten Christian Molzer (Leiter Landesstraßenbauabteilung) und Helmut Köll (Planoptimo Büro Dr. Köll ZT-GmbH) auch im Gemeinderat über den Stand der Planungen für die Umfahrung Kitzbühel. Seit 2012 laufen konkrete Vorbereitungen für die Hahnenkamm-seitige Umfahrung mit Unterflurtrasse entlang der Bahntrasse zwischen Lebenberg-Westportal und Langau.
Bis 1968 reichen erste Planungen ("Petrovic-Trasse", Trasse nahezu ident zu aktuellen Plänen, Anm.) zurück. 1971 gab es ein Detailprojekt, in den 2000er-Jahren wurden weitere Studien erstellt und Varianten geprüft. Zuletzt war klar, dass die Hahnenkammtrasse samt Vollanschluss der Hahnenkammbahn die beste Variante darstellt.
Viel Verkehr hausgemacht
Laut neuer Untersuchung des Büros Köll ist die Stadt mit 21 % Durchzugsverkehr, 50 % Ziel- und Quellverkehr sowie 30 % Binnenverkehr (80 % "hausgemacht, Anm.) konfrontiert. Der Großteil des Durchzugs erfolgt auf der B 161 (Pass Thurn Straße). Bis 2035 wird mit 11 bis 24 % mehr Leichtverkehr in der Stadt gerechnet; beim Schwerverkehr wird von keiner Zunahme ausgegangen.
Bei den Umfahrungsvarianten müssen lt. Köll jeweils restriktive Maßnahmen auf anderen Straßen mitgeplant werden, um tatsächliche Verkehrsverlagerungen auf die Umfahrung zu erreichen, u. a. Sperren für Durchzug in Klostergasse und Im Gries sowie Tempolimitierung auf der B 161 (30 km/h). Nötig sind zudem Parkhäuser am Hahnenkamm und Im Gries.
"Die Umfahrung würde das Stadtzentrum und die B 161 wesentlich entlasten, wobei jedoch der Vollanschluss am Hahnenkamm und die begleitenden Restriktionen notwendig sind, um die Verkehrsverlagerung zu erreichen",
so Köll.
Mit mehr Verkehr wird bei Realisierung der Umfahrung für Reith gerechnet (+500 Pkw täglich), weshalb dafür Begleitmaßnahmen nötig wären, wie Köll betont.
Diskussion im Gemeinderat
"Mir fehlen Informationen, es gibt keine Zustimmung von Grundeigentümern, ich beantrage eine Neuprüfung des Horntunnels",
so GR Alexander Gamper (FPÖ). "Keine Ahnung" zu haben attestierte dem FPÖ-Mandatar GR Hermann Huber, "und von behaupteten Enteignungen kann keine Rede sein.""Krampfhaft dagegen" sei Gamper laut Bgm. Klaus Winkler. "Die Umfahrung ist auch für die Wirtschaft sehr wichtig; das Land braucht unser klares Signal, dass es weiterplanen kann", so GR Ludwig Schlechter (ÖVP).
Mehr innerstädtische Maßnahmen (Forcierung Öffis, Shuttles/Busse, Auffangparkplätze, mehr Radwege etc.) forderten Vize-Bgm. Walter Zimmermann (SPÖ) und GR Marielle Haidacher (UK). Haidacher beklagt auch fehlende Informationen und fordert eine Meinungsumfrage in der Bevölkerung sowie eine Nachdenkpause über die Sommermonate.
"Die Kosten-Nutzen-Rechnung passt nicht, wir müssen beim Verkehr allgemein umdenken und Alternativen in Eigenregie erarbeiten", so EGR Georg Hechl (Grüne). Sowohl an städtischen Lösungen als auch an der Umfahrungsspange arbeiten fordern Zimmermann und EGR Sigi Luxner. Mehrere ÖVP-Mandatare plädierten für eine breite Zustimmung im Gemeinderat dafür, dass das Land weiterplanen möge.
"Viel Geld"
"150 Millionen Euro für das Projekt sind viel Geld, aber der Verkehr wird nicht weniger und die Umfahrung ist für Entlastungen in der Stadt der richtige, mutige Weg",
so Molzer.
"Maßnahmen für Öffis, Radwege etc. bringen insgesamt nur geringe Effekte und keine wirkliche Entlastung für die Stadt. Auch ein Horntunnel brächte gar nichts, da würde lediglich die B 161 entlastet",
so Köll.
"Wir haben eine aussagefähige Studie, alles wurde breit präsentiert und diskutiert. Wir sollten den Weg weitergehen und sachlich, gemeinsam weiterarbeiten. Es gilt, offene Fragen zu beantworten. Eines ist aber fix: Die Umfahrungsspange bringt eine Reduzierung von täglich 15.000 bis 18.000 Autos in der Stadt. Meine Bitte daher ans Land, arbeitet weiter!",
so Bgm. Winkler.
"Bisher gibt es ja nur ein Vorjprojekt. Als nächstes würde ein Einreichprojekt ausgeschrieben. Erst dann ist klar, was man von Grundeigentümern braucht", erklärt Molzer.
Letztlich wurde mit 13 Ja-Stimmen die Aufforderung an das Land Tirol beschlossen, die Umfahrungspläne weiter zu verfolgen (2 Nein, 3 Enthaltungen, 1 nicht teilgenommen).
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