Ried im Traunkreis
"Beton kann uns nicht ernähren"

- Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder von den Grünen beim Lokalaugenschein in Ried im Traunkreis.
- Foto: Land OÖ/Dedl
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Das geplante Logistikzentrum in der Gemeinde Ried im Taunkreis gefährtet laut Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder wertvolle Agrarflächen.
RIED/TRAUNKREIS. Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder von den Grünen hat sich bei einem Lokalaugenschein ein Bild von den umstrittenen Plänen für ein Logistikzentrum auf 5,4 Hektar bester Agrarfläche gemacht. Eingeladen wurde er von der Bürgerinitiative Lebenswertes Ried, die sich seit Monaten gegen das Vorhaben engagiert. „Ich verstehe nicht, wie leichtfertig in Oberösterreich mit einer endlichen Ressource wie Boden umgegangen wird“, kritisiert Kaineder scharf. „Wieder sollen wertvolle Äcker und Grünland zerstört werden – und das für schnellen Profit. Beton kann uns nicht ernähren!“

- In Ried soll ein Logistikzentrum auf grüner Wiese entstehen.
- Foto: Gemeinde Ried
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Die geplante Versiegelung von wertvollen Böden mit den höchsten Bodenbonitätsstufen für ein Logistikzentrum stößt auf massive Kritik. Kaineder bemängelt nicht nur die sachliche Grundlage des Projekts, sondern vor allem das Vorgehen der Gemeinde: „Die Planlosigkeit in Ried und der intransparente Umgang mit der Bürgerinitiative zeigen, dass hier dringend ein Umdenken nötig ist.“ Kaineder weist auch auf sehr kritische Stellungnahmen der Aufsichtsbehörde hin, die dem Projekt vorerst einen Riegel vorgeschoben haben. "Bürgermeister Stefan Schöfberger (SPÖ) will die Kritik so nicht hinnehmen, "Wir nehmen die Bedenken der Bürgerinitiative natürlich ernst. Wir arbeiten gemäß dem Raumordnungsgesetz mit einem gültigen Flächenwidmungsplan und befinden uns derzeit im Stellungsnahmeverfahren zur Umwidmung. Der Einleitungsbeschluss dafür wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Bürger in Ried können sich sicher sein, dass wir zum Wohle der Gemeinde arbeiten, dabei müssen aber manchmal auch Kompromisse eingegangen werden."

- Stefan Schöfberger, Bürgermeister in Ried im Traunkreis.
- Foto: Staudinger
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Landesrat Kaineder verweist auf die jüngsten Erfahrungen in Ohlsdorf, wo übertriebene Versprechen zu Arbeitsplätzen ausgereicht hätten, um eine problematische Widmung durchzusetzen. „Das darf sich in Ried nicht wiederholen“, sagt Kaineder. „Wir müssen uns bewusst machen, dass unsere Böden nicht unendlich verfügbar sind und ihre Zerstörung irreversibel ist.“ Kaineder fordert ein Umdenken in der Raumordnungspolitik: „Es braucht endlich eine verbindliche Bodenstrategie, die den Schutz unserer Lebensgrundlage ins Zentrum stellt. Wir dürfen nicht weiter wertvolle Böden für Beton und Asphalt opfern.“





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