Bürgermeister Rudolf Mayr
"Großteil der Bürger fühlt sich mit der Gemeinde verbunden"

Bürgermeister Rudi Mayr ist auch Obmann der Verschönerungsvereine in der Gemeinde Klaus | Foto: Weymayer
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  • Bürgermeister Rudi Mayr ist auch Obmann der Verschönerungsvereine in der Gemeinde Klaus
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Interview mit Rudolf Mayr, SP-Bürgermeister der Gemeinde Klaus an der Pyhrnbahn, über aktuelle Projekte und Herausforderungen.

Herr Bürgermeister, wie ist es Ihnen in der Corona-Zeit ergangen?
Mayr: Anfangs hat die Krise eine große Verunsicherung ausgelöst. Es gab aber ein Zusammenwachsen, die Solidarität ist gestiegen. Das Gemeindeamt wurde zur Drehscheibe für die Nahversorgung. Für uns war vieles Neuland, aber wir haben mit Hausverstand gearbeitet und manche Dinge umgesetzt, ehe sie verordnet wurden.

Wie darf man sich die "Drehscheibe" vorstellen?
Wir haben zum Beispiel Bestellungen beim Dorfladen organisiert, die das Dorfmobil gratis zugestellt hat. Später haben wir das, auch dank der Stiftung Sydow, auf die Versorgung mit Medikamenten ausgeweitet. Dr. Reitböck hat diese hergerichtet, Diplomkrankenschwester Elisabeth Weber hat sie überbracht. Den Service gibt es immer noch. Gemeinderat Christian Kerbl hat Angebote der Wirte aufbereitet und über das Amt und in den Schaukästen zu den Bürgern gebracht. Gundi und Hari Fallend stellten vorbestellte Speisen zu und versorgten die Bürger samstags auch mit Frühstück von Utes Kaffee.

Krise als Chance – würden Sie das unterschreiben?
Ja, aber nicht nur. Wenn ich an die Arbeit am Amt denke, möchte ich nicht, dass alle nur im Home office sind. Aber wenn jemand daheim in Ruhe etwas aufarbeiten möchte, wird das ermöglicht.

Klaus hat zuletzt Einwohner verloren. Wie ist das derzeit?
Zehn Jahre lang ging die Zahl der Hauptwohnsitze zurück. Im Vorjahr haben wir die Trendumkehr geschafft, was ich auf die Schaffung von Bauland zurückführe. Uns ist wichtig, leistbare Gründe anzubieten, für einheimische Familien oder welche, die (wieder) herziehen wollen. Diese tragen dazu bei, dass Kindergarten und Schule gesichert und die Infrastruktur genutzt wird. Vielleicht schaffen wir auch die Basis für ein weiteres Geschäft, wobei der Dorfladen nicht leiden darf.

Gibt es aktuelle Bauprojekte?
Wir haben in Kooperation mit Spes im Vorjahr einen Agenda21-Prozess gestartet und 400 Fragebögen ausgeschickt, von denen 300 zurückkamen. Ein Großteil der Bürger fühlt sich mit der Gemeinde verbunden und will hier alt werden will. So ist etwa das "Wohnen mit Service" entstanden. Ein weiteres Projekt betrifft den Bergrettungsdienst. Der Stützpunkt der Bergrettung in Steyrling entspricht nicht den steigenden Anforderungen. Man hat in der Corona-Zeit wieder gesehen, dass etwas Ordentliches gebraucht wird. Die Gemeinde hat daher gegenüber dem Feuerwehrhaus Steyrling ein Grundstück gekauft, das Umwidmungsverfahren läuft derzeit. Dort wird die Bergrettung eine neue Einsatzzentrale bekommen, der Baubeginn ist für 2022 geplant.

Auch der Campingplatz in Kniewas ist sehr beliebt.
Ja, in letzter Zeit haben 120 Personen dort einen Zweitwohnsitz angemeldet. Positiv ist, dass diese in der Region einkaufen und die heimische Gastronomie stärken.

Das Freibad in Klaus eröffnet am 22. Mai 2021. | Foto: Christian Kerbl
  • Das Freibad in Klaus eröffnet am 22. Mai 2021.
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Wie schaut´s mit Freibad und Badebiotop aus?
Am 22. Mai beginnt die Saison im Freibad Klaus. An schönen Tagen ist es von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Das Badebiotop in Steyrling bleibt allerdings bis auf Weiteres geschlossen, ein Pächter für die gepflegte Anlage wird aktuell gesucht.

Wie ist es um das kulturelle Leben bestellt?
Normalerweise gibt es in Klaus ein reges Kultur- und Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen. Im Lokschuppm wird die Konzertsaison heuer jedoch pausieren. Mit jetzigem Stand werden wir nichts machen. Es hat keinen Sinn, wenn wir 20 Quadratmeter pro Besucher einhalten müssen. Wir wollen auch niemanden gefährden. Der Kirtag in Steyrling steht noch im Kalender, auch der Adventmarkt am 8. Dezember. Wir machen diese Veranstaltungen aber nicht um jeden Preis.

Wo liegen die Herausforderungen?
Hauptthema ist das Geld. Man wird an den Zahlen gemessen. Wir müssen kostendeckende Gebühren einheben. Bei uns ist der Kanal naturgemäß teurer als in der Stadt. Derzeit haben wir eine gesunde Basis. Wie es weitergeht, können wir aber nicht sagen.

Im Herbst stehen Wahlen an ...
... und nächstes Jahr mein 20-jähriges Bürgermeisterjubiläum. Nach wie vor bin ich mit Leidenschaft dabei. Ich werde daher wieder antreten und hoffe, dass ich weiter für die Bevölkerung arbeiten darf.

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Bürgermeister Rudi Mayr ist auch Obmann der Verschönerungsvereine in der Gemeinde Klaus | Foto: Weymayer
Rudolf Mayr, Bürgermeister der Gemeinde Klaus an der Pyhrnbahn | Foto: Andreas Maringer
Das Freibad in Klaus eröffnet am 22. Mai 2021. | Foto: Christian Kerbl
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