"Equal Pay Day"
Wie groß Gehaltsschere in Kärntner Bezirken ist

In Kärnten erhalten Frauen statistisch gesehen um 17 Prozent weniger Gehalt pro Jahr als Männer. Für einen genauen Überblick auf das nächste Bild klicken. | Foto: stock.adobe.com/Arbeiterkammer
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Am heutigen Sonntag ist "Equal Pay Day" in Kärnten. An diesem Tag haben Männer jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Ein Überblick über die Kärntner Bezirke zeigt: In manch einer Region arbeiten Frauen sogar schon länger gratis.

KÄRNTEN. Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern in Kärnten etwas geringer. Er ging von 18,6 Prozent auf 17 Prozent leicht zurück.  Frauenreferentin Sara Schaar (SPÖ): „Die Statistik basiert auf der Lohnsteuer-Statistik von ganzjährig Vollbeschäftigten aus dem Pandemiejahr 2020. Bei der Verringerung handelt es sich um einen ‚Krisen-Effekt‘. Frauen, die trotz Pandemie ihre Vollzeitstellen behalten konnten, haben meist gut verdient, während schlechter bezahlte Frauen-Jobs wegfielen. Bei den Männern wiederum gab es zwar einen geringeren Beschäftigungsrückgang, hier schlug sich allerdings Kurzarbeit in einem geringeren Durchschnittseinkommen nieder. Somit hat sich der Einkommensunterschied verringert.“ Die Entwicklung zeige zwar eine Verbesserung, „aber es geht hier nach wie vor nur sehr schleppend etwas weiter“, so Schaar.

Spittal ist Negativ-Spitzenreiter

Österreichweit und kärntenweit fällt der "Equal Pay Day" auf den 30. Oktober. Das ist nicht in jedem Bundesland so. Im Burgenland etwa arbeiten Frauen weniger lange gratis, als in Kärnten, nämlich "erst" ab dem 2. November. Kärntenweiter Negativ-Spitzenreiter ist der Bezirk Spittal. Hier arbeiten die Frauen statistisch gesehen am längsten gratis, bereits seit dem ersten Oktober. Spittaler Frauen verdienen zudem über ein Viertel weniger als die Männer im betreffenden Bezirk. Somit leisten die Frauen in Spittal 92 Tage unbezahlte Arbeit.

Bezirke über Kärnten-Schnitt

Im Bezirk Villach-Land bekommen Frauen statistisch gesehen um ein Fünftel weniger Gehalt, als ihre männlichen Kollegen. Sie arbeiten bereits seit dem 19. Oktober gratis. In Wolfsberg arbeiten Frauen seit dem 20. Oktober gratis. Auch die Bezirke Villach-Stadt (22. Oktober), St. Veit (28. Oktober) und Klagenfurt-Land (29. Oktober) liegen über dem Kärnten-Schnitt. Sie müssen also statistisch gesehen länger gratis arbeiten, als Frauen in anderen Kärntner Bezirken. 

Klagenfurt mit geringster Gehaltsschere

Kärntenweit das beste Einkommensverhältnis gibt es in Klagenfurt-Stadt. Hier verdienen Frauen "nur" zwölf Prozent weniger, als die Männer. Der Equal Pay Day wird hier am 18. November "begangen". Ebenso unter dem Kärnten-Schnitt liegen Völkermarkt (31. Oktober), Feldkirchen (5. November) und Hermagor (6. November).

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