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Der Kreditschutzverband 1870 veröffentlicht die aktuellen Insolvenzzahlen für Unternehmen sowie Private in Kärnten im ersten Halbjahr 2020.
KÄRNTEN. Die Corona-Krise und die damit einhergehenden notwendigen Maßnahmen haben die heimische Wirtschaft stark beeinflusst. Die aktuellen Zahlen der Firmeninsolvenzen zeigen ein Minus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Privatinsolvenzen zeigen einen Rückgang im ersten Halbjahr von 28 Prozent und sei zur Gänze einem Ausnahmezustand geschuldet.
Unternehmensinsolvenzen
Unternehmensinsolvenzen in Kärnten im ersten Halbjahr.
Im ersten Halbjahr 2020 sind insgesamt 106 Unternehmen insolvent geworden, so der Bericht von Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Klagenfurt. Das bedeutet ein Minus von 33 Prozent gegenüber 2019. 59 Insolvenzen wurden davon tatsächlich eröffnet. Kärnten verzeichnet im Bundesländervergleich den viertgrößten Rückgang. Betroffen sind vor allem Betriebe der Unternehmensbezogenen Dienstleistungen, der Bauwirtschaft und der Gastronomie. Die fünf größten Insolvenzfälle in Kärnten sind die Mandler GmbH aus Greifenburg, die Unterzaucher GmbH aus Millstatt, Bau Sztriberny GmbH & Co KG, die Golfanlagen Velden – Köstenberg Errichtungs –und Betriebsgesellschaft m.b.H. & Co KG aus Köstenberg und Metallbau, Schlosserei Salihovic Damir aus St. Stefan/Lavanttal.
Ausblick für 2021
Wann genau die Insolvenzwelle Kärnten erwischen wird, sei noch unklar. „Je länger in finanzielle Schieflage geratene Unternehmen künstlich am Leben erhalten werden, desto größer wird der gesamte volkswirtschaftliche Schaden sein. Noch haben aber die Entscheidungsträger die Wahl, ob sie weiter versuchen, gegen die Welle anzukämpfen, oder sich ihr zu stellen. Dass die Welle Schaden anrichten wird, lässt sich nicht vermeiden. Doch wie groß dieser ausfallen wird, kann jetzt beeinflusst werden“, so Wiesler-Hofer.
Privatinsolvenzen
Privatinsolvenzen in Kärnten im ersten Halbjahr 2020
Insgesamt wurden in Kärnten 263 Insolvenzverfahren über Privatpersonen eröffnet, was einen Rückgang von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Neben den im Krisenmodus agierenden Gerichten fehlte es insbesondere während des „Shutdowns“ an persönlicher Beratung, die bei der Schuldenregulierung von Verbrauchern eine bedeutende Rolle spielt. „Daher ist der Rückgang der eröffneten Privatkonkurse nahezu zur Gänze einem Ausnahmezustand geschuldet“, so Wiesler-Hofer. Parallel dazu seien auch die Verbindlichkeiten deutlich gesunken. Die durchschnittlichen Schulden im Betrachtungszeitraum beliefen sich bei 136.882 Euro (2019: 158.038 Euro). Im Bundesländervergleich liegt Kärnten beim Rückgang an siebter Stelle.
Ausblick für 2021
Während der Corona-Krise habe es unter anderem aufgrund der Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit teils unbürokratische Stundungen gegeben. Die Erleichterungen für private Schuldner könnten jedoch langfristig für Probleme sorgen. „Leider vergessen viele, dass Stundungen nicht einen Erlass bedeuten, sondern die Zahlungen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen müssen. Erschwerend kommt dann jedoch hinzu, dass es meist im Laufe der Zeit noch schwerer wird, Schulden zu begleichen. Sich rechtzeitig in ein Schuldenregulierungsverfahren zu begeben, kann den Teufelskreis somit frühzeitig beenden und eine Chance auf einen Neubeginn bedeuten“, erklärt Wiesler-Hofer.
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