Konjunktur 2024
Moderate Erholung, Herausforderung bleibt laut Experten

Die prognostizierte Belebung der Weltwirtschaft 2024 könnte auch die Kärntner Industrie unterstützen. | Foto: stock.adobe.com/magele-picture
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  • Die prognostizierte Belebung der Weltwirtschaft 2024 könnte auch die Kärntner Industrie unterstützen.
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Die Teuerung soll im kommenden Jahr nachlassen, die Nachfrage steigen und die Wirtschaft beleben.

KÄRNTEN. Die Herbst-Prognose des IHS Wien (Institut für Höhere Studien) gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Lage in Österreich und zeigt, dass auch Kärnten von der Konjunkturschwäche betroffen ist. Laut Experten wird das reale Bruttoinlandsprodukt in Österreich im Jahr 2023 um 0,4 Prozent zurückgehen, gefolgt von einem Anstieg um 0,9 Prozent im kommenden Jahr. Norbert Wohlgemuth, Ökonom und Leiter des Kärntner Instituts für Höhere Studien (KIHS), prognostiziert eine ähnliche Entwicklung für Kärnten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent in diesem Jahr und einem Anstieg um 1,0 Prozent im Jahr 2024.

Ökonom & KIHS-Leiter Norbert Wohlgemuth | Foto: Marie-Therese Wohlgemuth

Es gibt Hoffnung

Die Industrie in Österreich sowie in Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner, befindet sich derzeit in einer Rezession. "Insbesondere energieintensive Wirtschaftsbereiche leiden unter den hohen Energiepreisen und haben ihre Produktion deutlich gedrosselt. Aber auch andere Industriebranchen entwickeln sich gedämpft, vor allem aufgrund der globalen Konjunkturschwäche", macht Klaus Weyerstraß, Ökonom beim IHS, deutlich. Doch es gibt Hoffnung: Im kommenden Jahr könnte eine moderate Belebung der Weltwirtschaft die österreichische und damit auch die Kärntner Industrie unterstützen.

Öffentliche Hand gefragt

Eine ungünstige Situation herrscht hingegen in der Bauwirtschaft. Die starken Steigerungen der Baupreise in den vergangenen Jahren sowie kräftige Zinssteigerungen belasten vor allem den Wohnbau. "Lediglich der öffentliche Bau stützt hier noch die Produktion", sind sich die beiden Experten einig. Bei den konsumnahen Dienstleistungen drückt der Kaufkraftentzug aufgrund der hohen Inflation die Nachfrage. Doch mit der nachlassenden Teuerung ist hier im kommenden Jahr eine Belebung zu erwarten.

Klaus Weyerstraß ist Ökonom am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien. | Foto: Privat
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Plus von 0,5 Prozent

Die Auswirkungen der Konjunkturschwäche machen sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Beschäftigung steigt zwar noch leicht an, jedoch nur in geringem Maße. Im Durchschnitt der Monate Jänner bis Oktober 2023 nahm die Zahl der Beschäftigten in Kärnten um 0,6 Prozent zu, sodass für den Jahresdurchschnitt eine Zunahme um 0,5 Prozent erwartet wird.

Geringe Zunahme bei Arbeitslosen

Besonders im produzierenden Bereich wird die Beschäftigung voraussichtlich nur wenig steigen, insbesondere in der Industrie und am Bau. Im Bereich Beherbergung und Gastronomie sind noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar. Nach Aufhebung der Beschränkungen war hier die Beschäftigung im vergangenen Jahr kräftig gestiegen, doch dieser Effekt falle nun weg. Glücklicherweise wird die Arbeitslosigkeit nur geringfügig zunehmen. "Die Arbeitslosenquote dürfte mit 7,1 Prozent konstant bleiben, da die Erwerbsbevölkerung in Kärnten nicht mehr wächst", so Wohlgemuth. Viele Unternehmen seien daher bestrebt, ihre Belegschaft zu halten, um einem möglichen Fachkräftemangel vorzubeugen.

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