Kärntner Wirtschaft
Kärnten mit positiver Konkurs-Bilanz für 2021
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Insolvenz-Zahlen wieder gesunken.
KÄRNTEN. „Wenn man von einer Trendumkehr sprechen möchte, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Mit Blick auf die vergangenen Wochen zeigt sich deutlich, dass im Bereich der Unternehmen erstmals seit Beginn der Corona-Krise Quartalszahlen auf dem Tisch liegen, die sich auf ‚Vor-Krisen-Niveau‘ bewegen“, erklärt Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin KSV1870 Standort Klagenfurt. Zwischen Oktober und Dezember 2021 wurden 56 Firmenpleiten gezählt – das sind 42 % aller diesjährigen Unternehmensinsolvenzen in Kärnten. Dieses Quartalsergebnis entspricht etwa 2,5-mal so vielen Fällen wie im Vorjahr. Dass die Zahl der Firmenpleiten in Richtung Jahresende steigt, ist aufgrund zuletzt auslaufender Staatshilfen wenig überraschend – hinzu kommt, dass Gesundheitskassa und Finanzämter nun wieder Insolvenzanträge stellen.
Große Unterschiede
Österreichweit verhält sich die Insolvenzentwicklung bei den Unternehmen im Jahresverlauf sehr unterschiedlich – von einem massiven Minus bis hin zu einem deutlichen Plus ist alles dabei. Während Vorarlberg einen Rückgang von 33,3 % verzeichnet, gibt es im Vergleich zum Vorjahr in Wien (+ 14,1 %) und Niederösterreich (+ 6,2 %) mehr Unternehmen, die in die Insolvenz geschlittert sind. Ebenfalls einen Rückgang verzeichnen Kärnten (- 27,2 %), Salzburg (-13,9 %), das Burgenland (- 7,6 %), Tirol (- 7,5 %) sowie Oberösterreich und die Steiermark mit einem Minus von jeweils 7,4 %.
Passiva: Markante Steigerung
Die geschätzten Verbindlichkeiten der Unternehmen sind gegenüber dem Jahr 2020 von 64 Mio. Euro um 48 % auf 95 Millionen Euro gestiegen. Dies lässt sich im Wesentlichen auf zwei Fälle, das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung der Energetica Industries GmbH, Liebenfels und das Konkursverfahren der CONEX GmbH, St. Veit zurückführen.
Die größten Insolvenzen im Jahr 2021
Energetica Industries GmbH, Liebenfels (24,9 Mio. Euro),
Conex GmbH, St. Veit (14,9 Mio. Euro),
Sgardelli Stahl- u. Aluminium Bau GmbH, Klagenfurt/Knittelfeld (4,1 Mio. Euro),
Blechbau Willitsch Gesellschaft m.b.H., Arnoldstein (3,2 Mio. Euro),
Tiefling Josef Transporte e.U., Feistritz/Drau (1,9 Mio. Euro)
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