Bundesrat
Großer Auftakt für "Klimawandel und Trinkwasser"
Um Klimawandel und Trinkwasser drehte sich gestern alles in der Hofburg in Wien. Denn Ferlachs Bürgermeister Ingo Appé, Präsident des Bundesrates, thematisierte den Schwerpunkt seiner Präsidentschaft.
WIEN, KÄRNTEN. Sein Engagement für Trinkwasserschutz im Zusammenhang mit dem Klimawandel zeigt Appé nicht erst seit den beiden extremen Wetterereignissen, die Ferlach in den letzten Monaten hart getroffen haben. "Investitionen zur Krisenvorsorge werden zukünftig einen Teil der Daseinsvorsorge stellen", sagt er.
Ungleichmäßige Verteilung
ZAMG-Direktor Michael Staudinger unterstrich in einem Impulsreferat Appés Bemühungen. In Zukunft würden Schön- und Schlechtwetterperioden immer länger dauern. Für unser Trinkwasser ist die Niederschlagsverteilung ausschlaggebend. Ungleichmäßige Verteilung wird zum Problem: Längere Trockenperioden und dann starke Niederschläge erhöhen die Chancen von Hochwasser und von oberflächlichem Abfluss der Niederschläge. Die Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt, obwohl es viel regnet.
Nutzungskonflikte
Dass wir zukünftig mehr Ressourcen an Trinkwasser benötigen werden, um Spitzen abzudecken, ist auf den Anstieg der Hitzetage pro Jahr zurückzuführen. Dann steigt nämlich auch der Wasserverbrauch.
Franz Dinhobl, Präsident der Österreichischen Vereinigung für Gas- und Wasserfach (ÖVGW), sprach über eine von der ÖVWG in Auftrag gegebenen Studie. Demnach sei mit Nutzungskonflikten zwischen Industrie, Landwirtschaft und Trinkwasserversorgern zu rechnen.
Man müsse sich überlegen, wie man das Wasser verteilt. "Der Trinkwasserversorgung muss hier Vorrang eingeräumt werden", ist Dinhobl sicher. "Wir fordern die politischen Verantwortlichen daher auf, den Dialog mit allen Anspruchsgruppen sicherzustellen und ein gemeinsames Maßnahmenpaket zu schnüren."
Enquete am 8. Mai
Auch die Fraktionsvorsitzenden im Bundesrat - Korinna Schumann (SPÖ), Monika Mühlwert (FPÖ) und Karl Bader (ÖVP) - sprachen zum Thema und wollen Appé bei seinen Bemühungen unterstützen.
Unter Einbindung aller vertretenen Fraktionen, der Fachexperten in den Bundesländern, der Sozialpartner, der Wasserversorgungsunternehmen und unabhängiger Experten soll im Rahmen einer Enquete am 8. Mai auf parlamentarischer Ebene das Thema „Trinkwasser schützen und sichern“ weiter diskutiert werden.
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