Nach tragischem Todesfall
Wie gefährlich sind Standheizungen?
Am vergangenen Samstag kam es nach einem Krampuslauf zu einem schrecklichen Unglück. Ein 24-Jähriger schlief in seinem Auto und die Standheizung war an, am nächsten Tag wurde er tot aufgefunden. Ist er an den Abgasen erstickt? Und wie gefährlich sind Standheizungen? MeinBezirk.at fragte nach.
KÄRNTEN. Ein 24-jähriger Mann soll in seinem Auto erstickt sein, da er die Standheizung ein hatte. Wie kann das passieren? MeinBezirk.at sprach mit Oliver Weber, technischer Leiter vom ÖAMTC Kärnten. Er gab Entwarnung, denn grundsätzlich stellen Standheizungen keine Gefahr dar: "Eigentlich kann sowas nicht passieren, wenn die Standheizung sach- und fachgerecht verbaut ist".
Tragischer Todesfall
Doch wie konnte es dann zu einem so tragischen Todesfall kommen? Weber erklärt: "Anscheinend ist bei diesem Vorfall die Standheizung selbst eingebaut worden und anscheinend nicht sach- und fachgerecht". Bei Standheizungen, die ab Werk eingebaut werden oder nachträglich von einer Werkstätte, besteht laut dem technischen Leiter keine Gefahr.
Wie Standheizungen funktionieren
Weber erklärt, wie eine Standheizung funktioniert: "Bei einem E-Fahrzeug wird die Standheizung mit Strom betrieben, da entstehen keine Gase. Bei einem Verbrennungsmotor wird die Standheizung mit Diesel oder Benzin betreiben, die erwärmen das Kühlwasser und in weiterer Folge die Heizung, die warme Luft wird in den Innenraum transportiert und die Abgase werden aus dem Motorraum ins Freie abgeleitet. Das muss in diesem konkreten tragischen Fall so gewesen sein, dass die Abgase nicht ins Freie, sondern ins Innere des Fahrzeuges geleitet wurden".
In Garagen verboten
Standheizungen machen nur im Winter Sinn, wenn das Fahrzeug als "Laternenparker" verwendet wird, man soll es zirka 15 Minuten vor Betrieb einschalten, da man so nicht Eiskratzen muss und das Fahrzeuginnere warm wird. Wichtig: "In geschlossenen Garagen und Tiefgaragen mit mehreren Fahrzeugen ist es verboten, die Standheizung einzuschalten, weil Abgase ins Freie geleitet werden", erklärt Weber.
Obduktionsergebnis
Das Kurzgutachten über die Todesursache liegt der Staatsanwaltschaft vor und Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigte gegenüber MeinBezirk.at, dass der 24-Jährige an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung verstorben ist. Es wird vermutet, dass der Mann die Standheizung selbst eingebaut hat und diese wohl defekt war, Kitz sagte dazu: "Vordergründig stimmt das, es wurde im Rahmen des Journaldienstes erhoben und mündlich berichtet, aber es muss erst mit förmlichen Einvernahmen untermauert werden", schildert der Staatsanwalt.
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