Extremwetter in Kärnten
"Dutzende tote Schwalben wurden gefunden"

Am Bild: Eine geschwächte und dünne Felsenschwalbe, die in Seeboden am Millstätter See gefunden wurde.  | Foto: Vogelhilfe Kärnten
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  • Am Bild: Eine geschwächte und dünne Felsenschwalbe, die in Seeboden am Millstätter See gefunden wurde.
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  • hochgeladen von Laura Anna Kahl

Ein Kälteeinbruch hat die ohnehin geschwächten Schwalben österreichweit schwer getroffen. Besonders in Kärnten suchen derzeit hunderte Vögel Schutz, da sie aufgrund der andauernden Schlechtwetterlage nicht weiterfliegen können. MeinBezirk.at sprach mit der Gründerin der Vogelhilfe Kärnten.

KÄRNTEN. Michaela Dworak von der Vogelhilfe Kärnten beschreibt die dramatische Situation: "In manchen Bezirken, wie Völkermarkt, sind dutzende tote Schwalben gefunden worden. Die Vögel hätten längst weiterziehen müssen, aber die Jungtiere waren noch nicht stark genug." Die Schwalben sind durch die schlechten Wetterbedingungen stark beeinträchtigt. Vor allem junge Schwalben fallen ihren Nestern zum Opfer, während ältere Tiere besser mit den Bedingungen zurechtkommen. "Die Alttiere hatten zumindest einige Regenpausen, die ihnen geholfen haben, sich zu erholen", so Dworak weiter.

Wie man helfen kann

Wie kann man den Tieren in so einer Situation überhaupt helfen? Dworak erklärt: "Man sollte die Vögel, die an Hauswänden Schutz suchen, in Ruhe lassen. Sie sparen Energie, indem sie ihren Stoffwechsel herunterfahren und sich gegenseitig wärmen. Doch Schwalben, die am Boden landen oder dort liegen bleiben, benötigen dringend Hilfe." In solchen Fällen ist es wichtig, die Vögel einzusammeln und sie behutsam mit einer Wärmflasche (ungefähr 40 Grad) aufzuwärmen.

Kontakt zur Vogelhilfe

"Wichtig ist, keine eigenständigen Fütterungsversuche zu unternehmen oder Wasser zu geben. Solche gut gemeinten Maßnahmen können den Tieren schaden", warnt Dworak. Stattdessen sollte sofort Kontakt zur Vogelhilfe Kärnten aufgenommen werden (Telefonnummer: 0676 3923433), die sich professionell um die Pflege der Tiere kümmert.

Dramatische Szenen

Die aktuelle Situation ist nicht neu, wie Dworak betont: "Wir erleben solche Vorfälle fast jedes Jahr. Die Population hat sich jedoch bisher immer wieder erholt. Besonders betroffen sind vor allem die Jungtiere aus der zweiten Brut, die nicht rechtzeitig wegfliegen konnten.“ Während in anderen Bundesländern wie Niederösterreich und Wien die Situation noch dramatischer ist – dort kommt es zu dichten Schwalbenansammlungen, bei denen die Vögel sich gegenseitig erdrücken und ersticken – scheint es in Kärnten vergleichsweise glimpflich verlaufen zu sein.

Am Bild: Eine geschwächte und dünne Felsenschwalbe, die in Seeboden am Millstätter See gefunden wurde.  | Foto: Vogelhilfe Kärnten
Ein weiteres Tier in Not. | Foto: Vogelhilfe Kärnten

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