Lebensmittelinspektion
Drei Betriebe 2018 wegen Hygiene-Mängeln geschlossen

- In Sachen Lebensmittelsicherheit im Einsatz: Edeltraud Kovacs, Beate Prettner und Gunther Vogl
- Foto: Büro LH-Stv. Prettner
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Lebensmittel werden in Kärnten laufend geprüft. 6.373 Kontrollbesuche wurden 2018 getätigt. Die Ergebnisse sind durchaus erfreulich.
KÄRNTEN. Die 19 Organe der Lebensmittelaufsicht sind täglich viel unterwegs, um unsere Lebensmittel "sicherer" zu machen. Die Kontrollen werden laut Gesundheitsreferentin LH-Stv. Beate Prettner auch immer komplexer. Schließlich nimmt ja auch die Produktvielfalt laufend zu. "Parallel dazu nimmt auch die Komplexität der Laboranalysen ständig zu - denken wir an neue chemische Inhaltsstoffe, Farbstoffe, Ergänzungsmittel", so Prettner zu den Herausforderungen für die Mitarbeiter des Institutes für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV).
Über 11.000 Betriebe in Überwachung
Das ILV ist mit 57 Beamten und Vertragsbediensteten ausgestattet, zusätzlich mit vier externen Mitarbeitern - 38 arbeiten im Fachbereich Lebensmittel und 23 im Bereich Veterinärmedizin. Neun Lehrlinge kommen aktuell noch hinzu.
Gunther Vogl leitet das Institut für Lebensmitteluntersuchungen, Edeltraud Kovacs die Lebensmittelaufsicht. Ihnen zufolge werden derzeit 11.296 Betriebe (Gastronomie, Handel, Bauernmärkte, Festzelte etc.) "überwacht".
EU-weites Schnellwarnsystem
6.373 Kontrollen wurden 2018 durchgeführt, wobei 2.289 davon auf "risikobasierte Überprüfungen" entfielen, 593 Mal wurden Proben gezogen und 1.629 amtliche Proben entnommen. Kovacs spricht über eine Auffälligkeit: "Stark zugenommen haben Kontrollbesuche aufgrund von Meldungen aus dem EU-weiten Schnellwarnsystem: In Kärnten mussten wir 2018 aus diesem Grund 393 Mal Nachschau in Betrieben halten."
Drei Betriebe geschlossen
86 Verbraucherbeschwerden wurden 2018 gemeldet - meist wegen angeblichen Hygienemängeln in Restaurants oder verderblichen Produkten.
260 Beanstandungen wurden registriert, 61 Prozent davon betrafen Kennzeichnungen, also keine mögliche gesundheitliche Schädigung. "Die wirklich gesundheitsschädlichen Produkte nehmen ab", so Kovacs.
Drei Betriebe (zwei in der Gastronomie, ein Fisch-Einzelhändler) mussten geschlossen werden. Der Grund war die fehlende Hygiene.
Schwerpunktaktionen des Landes
Das ILV untersuchte über 100.000 Proben, so Vogl. Auf den Fachbereich Lebensmittelsicherheit entfielen 12.000 (inklusive Trinkwasser). Vogl wird konkreter: "Darunter fallen auch Schwerpunktaktionen, die das Land jedes Jahr umsetzt. Im Vorjahr lag unser Fokus auf Wurstwaren, auf rohem Fleisch sowie auf Rohmilchprodukten."
Es habe dabei nur zwei bedenkliche (Mindesthaltbarkeitsdatum zu großzügig) und eine gesundheitsschädliche Probe gegeben.
Weniger Salmonellen
Was das Ranking an Verunreinigungen betrifft, findet man am öftesten eine höhere Gesamtkeimzahl (Verderb), Hygienemängel und Erreger, die durch den Menschen auf Lebensmittel gebracht werden.
Es gibt viel weniger Fälle von Salmonellen, dafür mehr "Campylobacter".
Auch Spielzeuge und Kosmetika werden vom ILV untersucht. Vogl: "Die Beurteilung ,gesundheitsschädlich' kommt bei Spielzeug am häufigsten vor, aufgrund von Kleintieren, die von Kindern verschluckt werden können."
Schwerpunktaktionen gehen 2019 weiter
2019 sind spezielle Tests für Verhackertes und Maischerln sowie Hartwürste geplant. Weitere Sonderkontrollen will man verständlicherweise nicht verraten, damit sich Produzenten und Händler nicht vorbereiten können.
----------------------------
Lebensmittelaufsicht
- knapp 200.000 Kilometer im Jahr 2018 abgespult
- rund 6.373 Kontrollen in Kärnten
- 2.289 "risikobasierte Überprüfungen"
- 593 Kontrollen für Probenziehungen
- 1.629 amtliche Proben
- 86 Verbraucherbeschwerden
- 260 Beanstandungen
- drei Betriebe geschlossen
- 11.296 Betriebe werden "überwacht"
- über 100.000 Proben untersucht
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.