Immobilien
Die Kostenkluft zwischen Eigenheimen in Wolfsberg wächst
Die Preisschere zwischen alten und neuen Immobilien wächst. Gebrauchte Objekte sind attraktive Alternativen.
WOLFSBERG. Während Neubauten und Bestandsimmobilien von hoher Nachfrage profitieren, hat sich die Preisschere zwischen beiden in den letzten Jahren deutlich geöffnet. Immobilienmaklerin Marlies Mosgan beschreibt die aktuelle Situation in Wolfsberg so: „Der Durchschnittspreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung liegt derzeit bei rund 2.200 Euro pro Quadratmeter. Bei Neubauwohnungen sind es rund 3.400 Euro pro Quadratmeter.“ Ähnliches zeigt sich bei Einfamilienhäusern: „Gebrauchte Häuser kosten im Schnitt etwa 237.000 Euro, während der Neubau eines Hauses ohne Grundstück rund 350.000 bis 400.000 Euro verlangt.“
Gründe für die Preisschere
„Lage, Alter, Zustand und Ausstattung spielen eine entscheidende Rolle“, sagt Mosgan. Bei älteren Immobilien fallen oft zusätzliche Kosten für Modernisierungen an, um den heutigen Standards zu entsprechen. Immobilienmakler Dieter Kandut erklärt: „Die Preise für gebrauchte Immobilien hängen sehr stark von der Gebäudequalität in puncto Taxonomie (Umweltstandards) ab." Immobilien mit schlechter Wärmedämmung und hohen Betriebskosten seien stärker von Preisrückgängen betroffen. „Bei gut erhaltenen, energieeffizienten Wohnungen mit guter Infrastruktur bleibt die Preisschere auch auf dem Gebrauchtimmobilienmarkt gering“, so Kandut weiter.
Nachfrage bleibt gleich
Die Nachfrage zeigt derzeit eine stärkere Tendenz zu gebrauchten Immobilien, die aufgrund der Preise für viele Käufer attraktiver sind. Mosgan bestätigt: „Gebrauchte Bestandsimmobilien sind rund 20 Prozent günstiger als vergleichbare Neubauten." Steigende Baukosten und Zinsen wirken sich ebenfalls auf den Markt aus. Die Baukosten für Neubauten seien in den letzten Jahren um rund 30 Prozent gestiegen, und trotz einiger Zinssenkungen bleiben die Immobilienpreise auf hohem Niveau.
Kandut fügt hinzu: „Die Nachfrage ist nach wie vor hoch, aber die Möglichkeit zu kaufen ist für viele Kunden aufgrund der Kreditlandschaft zurück gegangen.“ Laut Mosgan ist die Wohnlage oft ausschlaggebend für die Preisstabilität: „Objekte in bevorzugten Lagen sind rasch verkauft“. In Wolfsberg und Umgebung gelten vor allem das Stadtgebiet und der Stadtrand als gefragte Lagen. Laut Mosgan bieten stadtnahe Immobilien oft stabilere Mieteinnahmen und ein geringeres Leerstandsrisiko als die ländliche Peripherie.
Ausblick
Die Entwicklung des Immobilienmarktes könnte in den nächsten Jahren unterschiedliche Richtungen einschlagen. Während Mosgan nach dem Aufwärtstrend der letzten Jahre eine leicht fallende Preisentwicklung erwartet, sieht Kandut bei Neubauten einen entgegengesetzten Trend hin zu steigenden Kosten. „Durch den Green Deal und die Einführung von Nachhaltigkeitszertifikaten werden Wohnungen in Zukunft noch teurer“, erklärt er.
Empfehlungen für Käufer
Wer sich für den Kauf eines Hauses interessiert, sollte sich gründlich informieren, empfehlen die Makler. Mosgan rät: „Der Rat eines Immobilienmaklers ist entscheidend, um potenzielle Risiken zu vermeiden.“ Kandut ergänzt, dass bei Gebrauchtimmobilien besonders auf Lage und Sanierungsbedarf geachtet werden sollte, bei Neubauten auf Energiewerte und Bauqualität.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.