Statistik zeigt
Die Firmeninsolvenzen in Kärnten steigen rapide

Kärnten zeigt im Bereich der Firmeninsolvenzen im Vergleich zu Restösterreich die höchste Steigerungsrate bei den eröffneten Firmeninsolvenzen (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/tashatuvango
  • Kärnten zeigt im Bereich der Firmeninsolvenzen im Vergleich zu Restösterreich die höchste Steigerungsrate bei den eröffneten Firmeninsolvenzen (Symbolfoto)
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Nach einer fast 3-jährigen Pandemiezeit sind die Insolvenzen in Kärnten ebenfalls am Steigen. Kärnten zeigt im Vergleich zu Restösterreich die höchste Steigerungsrate bei den eröffneten Firmeninsolvenzen.

KÄRNTEN. In Kärnten hat das Landesgericht Klagenfurt im ersten Quartal um 68,18 Prozent mehr Firmeninsolvenzen als im Vorjahr eröffnet. Die Anzahl der Eröffnungen ist im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 jedoch noch nicht erreicht, in diesem Jahr wurden 51 Verfahren eröffnet, somit um beinahe 38 Prozent mehr.

Verletzung der Insolvenzantragpflicht

Weiter zunehmend ist die Verletzung der gesetzlichen Insolvenzantragpflicht der Schuldner. So wurden im ersten Quartal 2023 rund 73 Prozent der gesamten Firmeninsolvenzen von Gläubigern beantragt und nicht als Eigenantrag von den Unternehmen selbst. Bei der größten Insolvenz nach Passivain Kärnten handelt es sich um die Firma GHL Vertriebs GmbH in Althofen mit Schulden von 4,3 Millionen Euro.

Betroffensten Branchen

Die am meisten betroffenen Branchen in Kärnten sind Bau, gefolgt von Handel und Gastronomie. Die Anzahl der eröffneten Privatinsolvenzen in Kärnten zeigt im ersten Quartal 2023 ebenfalls einen Anstieg. Die eröffneten Privatinsolvenzen sind von 141 im ersten Quartal 2022 auf 170 eröffneten Verfahren im ersten Quartal 2023 um rund 22,7 Prozent gestiegen. Trotz Anstieg sind die Werte noch nicht am Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.

Durchschnittlich 14 Privatinsolvenzen

Im ersten Quartal 2019 wurden 182 Privatinsolvenzen bei den Kärntner Bezirksgerichten eröffnet. Das bedeutet, dass vor der Pandemie durchschnittlich 15 bis 16 Privatinsolvenzen wöchentlich eröffnet wurden, während aktuell durchschnittlich rund 14 Privatinsolvenzen wöchentlich eröffnet werden.

Verschuldung bei Männer höher

Die Gesamtpassiva der Kärntner eröffneten Privatinsolvenzen betragen im ersten Quartal 15,3 Millionen Euro und die Durchschnittsverschuldung liegt bei 90.000 Euro. Während die Frauen mit Passiva von durchschnittlich 62.900 Euro zahlungsunfähig sind, liegt die durchschnittliche Verschuldung bei Männern in Privatkonkursen auffallend höher bei Verbindlichkeiten von 103.700 Euro.

Anstieg Privatinsolvenzen

Der AKV erwartet auch für das restliche Jahr 2023 in Kärnten einen weiteren Anstieg der Firmen, wie Privatinsolvenzen. Denn der Corona-Nachholeffekt, die inflationäre Entwicklung und der damit verbundene Konsumrückgang, die steigenden Kreditzinsen sowie die gestiegenen Produktions-und Lohnnebenkosten inklusive Fachkräftemängel wirken sich auf die Insolvenzzahlen aus.

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