Ende des GTI Treffens
"Das Radfahren boomt und ist eine riesige Chance"

Foto: Sabine Biedermann
6Bilder

Gestern hieß es am Wörthersee "Radspaß statt Abgas". Die Radlobby veranstaltete mehrere Radparaden zum GTI-Felsen nach Reifnitz, wo als Krönung das erste Mal das Fahrrad-Festival Critical Mass International stattfand. Die Radlobby wies mit der Veranstaltung auf die enormen Chancen im Ausbau der Radwege und auf eine notwendige Neuausrichtung des Tourismus hin.

WÖRTHERSEE. Wer gestern zu Mittag am GTI-Felsen in Reifnitz vorbeifuhr, kam aus dem Staunen nicht heraus. Die Wiese um das steinerne Denkmal war voller radbegeisterter Menschen jeden Alters. Daneben abgestellte E-Bikes und Kinderanhäger, Lastenräder, Tandems und Rennräder. Einige hatten Transparente und Flaggen montiert. "Hier fehlt ein Radweg" oder "Mehr Platz fürs Rad" war dort zu lesen. Dazwischen ging Pfarrer Robert Thaler umher und segnete alle Fahrräder. Kurz davor waren die Radfahrenden aus vier Himmelsrichtungen in bunten Radparaden nach Reifnitz gezogen, wo sie sich um den GTI-Felsen versammelten.

Neues Fahrrad-Festival

Die Veranstaltung nennt sich "Critical Mass International" und ist ein neues Fahrrad-Festival in Kärnten. Willi und Valli sind eigens aus Wien angereist, mit dem Zug und den Falträdern im Gepäck: "Es ist herrlich, den Wörthersee in einer geschützten Radparade zu genießen. Wir hoffen, dass die fehlenden Radwege endlich angegangen werden, dann kommen wir noch viel lieber auf Radurlaub nach Kärnten."

"Wollen Potential zeigen"

Gerald Schumer von der Radlobby Kärnten: "Die Wörthersee-Region hat von außen noch immer das Image einer Auto-Region. Wir wollen mit dem Fahrrad-Festival das Potential des Radtourismus aufzeigen. Wir leben in einer theoretisch perfekten Raddestination mit Seen und sanften Hügeln, günstigem Klima und guter Erreichbarkeit. Doch leider fehlt an vielen Ecken und Enden das Wichtigste: Sichere, lückenlose Radwege, auf denen sich Urlauber wohlfühlen und gerne wiederkommen."

Fahrräder statt GTI

Unterstützung für die Anliegen gab es aber auch von vielen Einheimischen. Viele sehen das Ende des GTI Treffens mit gemischten Gefühlen. GTI Fahrer waren und sind gern gesehene Gäste, die kilometerlangen Staus, der Motorenlärm und die Abgase waren für die Bevölkerung, die nicht finanziell davon profitierte, aber eine Belastung. Für sie sind Fahrräder daher eine wünschenswerte Alternative zu den GTIs: "Auch wenn wir gerne an die GTI Zeiten zurück denken. Das Radfahren boomt und ist eine riesige Chance für uns, denn das Radfahren hat von Anfang April bis Ende Oktober Saison", zeigt sich ein lokaler Gastronom begeistert.

Vielfältiges Programm

Beim Fahrradfestival gab es verschiedene Radaussteller und ein vielfältiges Programm für Jung und Alt, von Live Bands bis Kabarett, Radparcours bis Radwerkstatt. Der Kabarettist Christian Hölbling lud Erwin Neuwirth, den Erfinder des GTI-Treffens, in Helfrieds Strenge Kammer. Neuwirth war begeistert von der Initiative der Radlobby und zeigte sich überzeugt, dass man den Wörthersee und seine Natur viel intensiver erlebt, wenn man ihn mit dem Rad erkundet, statt dem Auto.

"Ein Erholungsgebiet"

Schumer von der Radlobby: "Bleibt die Hoffnung, dass auch die Politik dieses Signal für eine touristische und verkehrspolitische Neuorientierung der Region versteht. Denn dann könnten, trotz touristischem Nutzen für Hoteliers und Gastronomen, alle den Wörthersee als das genießen, was er eigentlich ist - ein Erholungsgebiet."

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Enery Kärnten

Anzeige
Von Freiflächen-Photovoltaik profitieren Unternehmen und Grundbesitzer in ökonomischer und ökologischer Hinsicht.  | Foto: Enery

Energiewende
Chance für Grundbesitzer

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.