Elternvertreter
"Brauchen mehr Sozialarbeiter in den Kärntner Schulen"

Foto: Elternschulverband

Der Schulstart steht vor der Tür. Die WOCHE im Gespräch mit den Vertretern des Landesverbandes der Elternvereine, Gertrud Kalles-Walter und Werner Rainer. Mehr psychologische Arbeit an Schulen gefordert, Abmeldungen nur in Ausnahmefällen. Impfung: "sinnvoll".

KÄRNTEN. Gertrud Kalles-Walter sieht "momentan noch zuversichtlich" in Richtung Schulstart: "Auch wenn wir wieder alle Masken tragen und testen müssen. Es hoffen alle, dass es beim Präsenzunterricht bleibt." Werner Rainer: "Ich blicke gespannt in Richtung Schulstart. Alle hoffen, dass es ein normales Schuljahr ohne Schulschließungen wird." Rainer präzisiert seinen Wunsch: "Es soll keinen kompletten Lockdown mehr geben. "Eine Klasse, ja, eine Schule, ja, aber nicht mehr ganze Gebiete." Rainers Sohn war im Vorjahr von November bis Mai zuhause. "Das versteht keiner." Sollte es einen neuerlichen Lockdown geben, sollten die Schulen laut Rainer "als Letztes zusperren".

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"Impfung wäre sinnvoll"

Im "Vier-Punkte-Plan" für eine "sichere Schule" ist die Möglichkeit der Impfung von Kindern ab 12 Jahren angegeben. Dazu Kalles-Walter: "Einige Eltern sehen das positiv, andere sehen das wieder skeptisch. Wenn es möglich ist, wäre es halt fein, wenn sich recht viele impfen lassen, weil wir nur so die Pandemie in den Griff kriegen werden." Laut der Elternvertreterin wird es "wichtig sein, dass sich die Eltern und Kinder mit dem Vertrauensarzt in Verbindung setzen und darüber sprechen. Dort, wo es möglich ist, wäre es sinnvoll, wenn sich viele impfen lassen." So sieht es auch Werner Rainer, wobei er sagt: "Nirgendwo wurde so oft getestet wie an Schulen. Die positiven Fälle waren relativ gering." Er habe "kein Problem mit dem Impfen", es soll sich aber "kein Gruppenzwang ergeben".

"Schauen nach drei Wochen"

Zum Thema "3G an Schulen" sagt Rainer: "In den ersten drei Wochen werden jetzt eh einmal alle getestet, dann schauen wir, was da rauskommt. Dann werden wir ein besseres Zahlenmaterial haben, dann wird es sich entscheiden, wie es weitergeht." Gertrud Kalles-Walter: "Vor allem am Anfang finde ich es sinnvoll, dass man auch diejenigen, die geimpft sind, testet, weil man ja auch als Geimpfter positiv sein kann und es weitertragen kann. So kann man die Positiven rechtzeitig nachhause schicken, bevor es wieder einen Flächenbrand gibt."

"Keine Homepage"

Was den Informationsfluss bezüglich der Covid-19-Maßnahmen in Richtung Eltern anbelangt, rechnen beide Elternvertreter mit großer Nachfrage am ersten Schultag. Werner Rainer: "Es gibt immer wieder Volksschulen ohne Homepage, da fällt es schwer die Eltern zu informieren. In Zeiten wie diesen ist es unerlässlich, dass es eine Homepage gibt."

"Mehr Sozialarbeiter"

Gertrud Kalles-Walter fordert mehr Schulsozialarbeiter. Konkret sagt sie: "In Kärnten gibt es 350 Schulstandorte. An 21 davon gibt es Schulsozialarbeit. Eine flächendeckende Schulsozialarbeit fordern wir seit zehn Jahren, durch Corona ist es noch einmal hochgepoppt. Es werden sehr viele Probleme von Kindern und Eltern in die Schule getragen. Präventiv wäre da allen geholfen." Werner Rainer bereiten die Lernrückstände Sorgen: "Wir bekommen in den Volksschulen zwei Förderstunden dazu. Uns geht vieles ab."

Abmeldungen

Zum Thema Schulabmeldungen zum Heimunterricht sagt Kalles-Walter: "In Ausnahmefällen finde ich es gut, dass es die Möglichkeit gibt. Den Kindern fehlen dadurch aber die sozialen Kontakte, das gemeinsame Spielen, das sich gegenseitig Matchen. Sinnvoll wäre hier ein Gespräch zwischen Schulpsychologie und Eltern."

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