VCÖ Analyse belegt
2024 brachte erschreckend viele Verkehrstote
Die Zahl der Verkehrstoten ist in Kärnten heuer fast so hoch wie im Vorjahr, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Seit Jahresbeginn kamen in Kärnten bei Verkehrsunfällen 28 Menschen ums Leben, um eine Person weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
KÄRNTEN. Im vergangenen Jahr verzeichnet der VCÖ zur selben Zeit 29 Verkehrstote und am Jahresende waren es 30, die bei einem Unfall auf Kärntens Straßen ums Leben kamen. Um die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren, ist niedrigeres Tempo und erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr wirksam. Auch mehr öffentliche Verkehrsverbindungen tragen zu mehr Verkehrssicherheit bei, betont der VCÖ.
Aus dem Leben gerissen
Zwölf Todesopfer waren Senioren. Mit zehn Todesopfern waren Pkw-Insassen die insgesamt größte Opfergruppe im Straßenverkehr, acht Menschen verunglückten mit dem Motorrad auf Kärntens Straßen tödlich, vier sogar mit dem E-Bike. "Verkehrsunfälle reißen Menschen plötzlich aus dem Leben. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Ein Mensch, mit dem man gestern noch gelacht hat, ist plötzlich nicht mehr da", macht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky aufmerksam.
Die Tempo 80 Regel
Zentrale Faktoren für die Verkehrssicherheit sind Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit. Gerade auf den besonders gefährlichen Freilandstraßen sollte Tempo 80 die Regel und Tempo 100 die Ausnahme sein. In Kärnten waren in den ersten acht Monaten knapp mehr als die Hälfte der Verkehrstoten auf Freilandstraßen zu beklagen. Zu hohes Tempo führt zudem zu schwerwiegenderen Folgen von Fahrfehlern, etwa durch Ablenkung und Unachtsamkeit. Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit sind die Hauptursachen schwerer Verkehrsunfälle.
"Wie ein Alkolenker"
Gefordert ist auch die kommende Bundesregierung, indem sie Handy am Steuer endlich als Delikt ins Vormerksystem aufnimmt, wie das in den meisten EU-Staaten der Fall ist. "Wer beim Lenken mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille und hat ein rund fünfmal so hohes Unfallrisiko. Beim Lesen und Schreiben von Nachrichten ist das Unfallrisiko sogar mehr als 20 Mal so hoch", verdeutlicht Jaschinsky.
620 Millionen Euro
Mehr Verkehrssicherheit rettet Menschenleben und reduziert die hohen Unfallkosten. Allein im Jahr 2023 betrugen in Kärnten die volkswirtschaftlichen Verkehrsunfallkosten rund 620 Millionen Euro, macht der VCÖ aufmerksam. Im Bundesländer-Vergleich hat Kärnten die fünfthöchste Anzahl an Verkehrstoten. Am höchsten ist die Zahl der Verkehrstoten in Niederösterreich, wo seit Jahresbeginn bereits 83 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, am niedrigsten in Vorarlberg mit sieben Todesopfern.
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