Petra Wagner: Die neue Nationalratsabgeordnete im Interview
Petra Wagner (FPÖ) ist die einzige Abgeordnete aus den Bezirken Jennersdorf bzw. Güssing im neuen Nationalrat. Mit der kürzlich angelobten Parlamentarierin sprach Redakteur Martin Wurglits.
BEZIRKSBLATT: Wie waren Ihre ersten Eindrücke vom Parlament?
WAGNER: Sehr faszinierend. Die Angelobung war einer der schönsten Eindrücke, die ich in meinem Leben je hatte. Ich empfinde es als große Ehre, dort tätig sein zu dürfen.
Welchen Themen wollen Sie sich als Abgeordnete besonders widmen?
Vor allem den Themen Soziales und Gesundheit. Die Ausschüsse des Nationalrats werden allerdings erst zusammengestellt.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Brocken, die eine neue Bundesregierung bearbeiten sollte?
Für vordringlich halte ich die Reform der Sozialversicherungen, das Gesundheitswesen und den Ausbau der direkten Demokratie. Das Volk sollte bei mehr Themen als bisher befragt werden.
Wird die burgenländische FPÖ in der neuen Regierung vertreten sein?
Da bin ich die verkehrte Ansprechperson. Aber grundsätzlich ist Norbert Hofer eine sehr gut geeignete Persönlichkeit.
Was halten Sie für vordringlich in der Gesundheitspolitik?
Zum einen die Verringerung der Pflege-Akutbetten in den Spitälern. Viele Menschen wären in Heimen oder bei 24-Stunden-Pflegekräften besser aufgehoben. Erschreckend ist zum anderen der drohende Engpass bei den niedergelassenen Ärzten, sowohl bei Allgemeinmedizinern als auch bei Fachärzten. Da muss die Politik auf allen Ebenen reagieren.
Wie beurteilen Sie das Konzept einer allgemeinen Pflegeversicherung nach Vorbild der Sozialversicherung?
Das wäre eine Option. In Deutschland funktioniert das offenbar gut.
Was halten Sie von einer Zusammenlegung der Sozialversicherungen?
Sehr viel. Das wäre ein Schritt zu mehr Einsparungen, zu mehr Vereinfachung und weniger bürokratischem Aufwand. Neun unterschiedliche Länderregelungen wirken sich in vielen Bereichen negativ aus, etwa auch beim öffentlichen Verkehr.
Auf welche Themen wollen Sie sich als Vertreterin unserer Region konzentrieren?
Es geht darum, den ländlichen Raum als Ganzes zu pushen. Bessere Infrastruktur bringt mehr Arbeitsplätze. Ich hoffe, dass der Ausbau des Breitband-Internet fortgesetzt wird und dass beim Bau der S7 etwas weitergeht. Am Beispiel Ilz sieht man, welche Betriebsansiedlungen an eine hochrangigen Straße möglich sind. Teilweise liegt das Südburgenland ja wirklich im Dornröschenschlaf.
Wie wollen Sie für die Wähler im Südburgenland präsent sein?
Die Vertretung unserer Region steht für mich im Vordergrund. Ich möchte nicht nur bei Veranstaltungen dabei sein, sondern auch sonst möglichst gut und einfach erreichbar sein. Ich habe keine geheime Telefonnummer.
Zur Person
Petra Wagner ist FPÖ-Obfrau in der Gemeinde Rudersdorf und für den Bezirk Jennersdorf. Sie ist seit Anfang November Mitglied des Nationalrats. Sie führt in Rudersdorf ein Pflegeheim mit 18 Bewohnern und zwölf Angestellten.
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