Festakt: 10 Jahre selbstständige Personenbetreuung

- "Danke" - das war die zentrale Botschaft dieses Abends.
- hochgeladen von Theresa Aigner
Vor 10 Jahren wurde das freie Gewerbe der Personenbetreuung eingeführt - und holte damit viele Pflegekräfte aus der Illegalität. Am Dienstag wurde ihnen im Parlament von der Wiener Wirtschaftskammer für Ihre Arbeit gedankt.
WIEN. Während sich heute der Ministerrat mit dem Pflegeregress beschäftigen wird, hat man sich gestern im Parlament mit einem anderem Aspekte des Themas beschäftigt: Dem 10-jährigen "Jubiläum" der Selbständigkeit von Personenbetreuerinnen und -betreuern. 2007 wurde das freie Gewerbe der Pflege eingeführt - und holte damals viele der Pflegerinnen und Pfleger aus der Illegalität. Das nahm sich die Wirtschaftskammer Wien zum Anlass, in einem Festakt den Menschen zu danken, die sich tagtäglich um jene kümmern, die alleine ihren Alltag nicht bewältigen können.
Gratuliert haben unter anderem Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP), ÖVP-Nationalratsabgeordnete Gabriele Tamandl und die Grüne Sozialsprecherin Judith Schwentner. Und nicht zu vergessen: Sogar Bundespräsident Alexander Van der Bellen bedankte sich in einer Videobotschaft bei den hart arbeitenden Pflegerinnen für ihre wichtige Arbeit in Österreich. Sophie Karmasin verwies in ihrer Rede darauf, dass die Qualität der Pflege im Vordergrund stehen müsse, die Bezahlung gerecht und die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege nach "innovativen Lösungen" verlange.
Für die Grüne Sozialsprecherin Judith Schwentner ist die Einführung des freien Gewerbes im Rückblick hingegen "nicht nur eine Erfolgsgeschichte, wenngleich die Legalisierung ihrer Arbeit natürlich unfassbar wichtig für die Frauen war." Für sie gibt es nach wie vor noch einiges zu tun, etwa in Sachen Qualitätssicherung und der Kontrolle von Agenturen, die Pflegekräfte vermitteln. "Ich wünsche mir, dass die Personenbetreuerinnen - auch in finanzieller Hinsicht - die Anerkennung erhalten, die sie als Menschen, die in Österreich Steuern zahlen und sich hier engagieren, verdient haben", so Schwentner. Die immer wieder kehrende Forderung von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, die Familienbeihilfe für EU-Bürger zu kürzen, deren Kinder in ärmeren Herkunftsländern leben, sei dementsprechend entbehrlich. Denn davon wären vor allem Personenbetreuerinnen, die zu einem großen Anteil aus dem EU-Ausland kommen, massiv betroffen.
10.000 Personenbetreuer in Wien
In Österreich arbeiten derzeit rund 60.000 selbstständige Personenbetreuer, davon allein 10.000 in Wien. Zum Festakt waren viele von ihnen geladen, unter anderem Bibiána Kudziová, Berufsgruppensprecherin der Personenbetreuerinnen und Zuzana Tanzer, Sprecherin für die Organisation von Personenbetreuung. Sie erinnerte sich in ihrer Rede, wie sie selbst einst illegal in Österreich gearbeitet hatte: "Wir hatten ständig Angst angezeigt oder an der Grenze aufgehalten zu werden. Wir fühlten uns wie Verbrecher - obwohl wir nur alten Menschen geholfen haben", so Tanzer. Sie verwies darauf, wie wichtig die vor 10 Jahren eingeführte Rechtssicherheit sowohl für den Betreuten wie auch die Betreuenden war: "Jetzt haben wir auch die Möglichkeit Tätigkeiten abzulehnen und versichert zu arbeiten."
Bibiána Kudziová ließ sich hingegen von Moderator Rudi Fußi dazu anstiften, die Anwesenheit von Ministerin Karmasin zu nutzen - denn: "Es ist Wahlkampf und da kann man erfahrungsgemäß was raus holen. Was wünscht du dir?", fragte Fußi die nicht minder schlagfertige Kudziová. Ihre Antwort: "Mehr Kohle auf jeden Fall!" Das konkretisierte sie auch sogleich und fordert einen Tageslohn von mindestens 80 Euro - anstatt von 30 Euro.






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