1. Inklusionsfestival in Imst
Starkes Zeichen der Begegnung – gemeinsam für Inklusion und Frieden
IMST(alra). Am 21. September, dem Weltfriedenstag, fand im Schulzentrum Imst-Unterstadt das erste Inklusionsfestival statt – eine mehr als gelungene Premiere, die das Publikum begeisterte und berührte. Initiiert und federführend organisiert von Christoph „HOT!“ Heiß, Gründer und Leiter der POWERbandTIROL, entstand das Event in Kooperation mit dem Art Club Imst und zahlreichen kraftvollen Unterstützer*innen. Das Festival präsentierte eine beeindruckende Mischung aus musikalischen Darbietungen und Tanzaufführungen von Künstler*innen mit und ohne Behinderung. Ein starkes Rahmenprogramm mit Workshops und interaktiven Aktionen begleitete die Auftritte und machte den Tag zu einer Plattform für Austausch und gemeinsamer Erfahrung. Als kraftvolles Zeichen für Inklusion und Gleichberechtigung soll sich das Festival ab 2025, jeweils am 5. Mai, dem Tag der Inklusion, im Rahmen des TschirgArt Jazzfestivals in Imst etablieren.
Musik als Brücke für gelebte Inklusion
Das Inklusionsfestival wurde mit einer klaren Vision ins Leben gerufen: Barrieren in den Köpfen der Menschen sowie in der Gesellschaft abzubauen. Die Intention von Mastermind Christoph HOT! Heiß ist es, Strukturen zu schaffen, die allen Menschen, unabhängig von einer Behinderung, die Möglichkeit geben, als wertvoller Teil der Gemeinschaft wahrgenommen zu werden. Heiß, ein engagierter Sozial- und Jazzpädagoge, lebt und brennt (Nomen est Omen) für diese Vision bereits seit Jahrzehnten. Seine Leidenschaft für Musik und Inklusion spiegelt sich in diesem Projekt kraftvoll wider.
Im Miteinander Barrieren überwinden
Heiß gründete 2011 die POWERbandTIROL, die er seitdem leitet. Die inklusive Band, bestehend aus sechs Profimusiker*innen und Musiker*innen mit Handicap, hat das Ziel, durch Musik Inklusion zu fördern. Unterstützt von Obmann Herbert Kleinheinz engagiert sich der gemeinnützige Verein unermüdlich für diese Mission und finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Die Band hat mittlerweile jede Menge Bühnenerfahrung und trat bereits bei namhaften Veranstaltungen wie dem TschirgArt Jazzfestival, dem Life Award und der Spendenaktion „Licht ins Dunkel“ auf.
Starkes Programm für Frieden und Inklusion
Der 21. September als Weltfriedenstag wurde bewusst als Datum für das Festival gewählt. Für Christoph Heiß ist die Zeit reif für den Ausbruch des 1. Weltfriedens – Frieden und Inklusion rücken in den Fokus. Moderiert von Maximilian Heiß, erlebte das Publikum musikalische Höhepunkte und große emotionale Momente. Die POWERbandTIROL begeisterte mit einem 45-minütigen Programm und Hits aus allen Jahrzehnten und Genres – von Polka bis Pop und Jazz gaben die Talente alles. Vorab trugen Tanzgruppen wie die Special Sport Tirol Western Wind Linedancers, InnTango und die Linedancemoves Telfs zur Vielfalt des Programmes. Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt des international gefeierten Hornisten Felix Klieser, der ohne Arme geboren wurde und die Ventile des Horns mit den Zehen des linken Fußes virtuos bedient. Gemeinsam mit dem hervorragend besetzten Orchester inn.wien bot er Klassik von Bach bis Händel und zeigte eindrucksvoll, welche Kraft und Inspiration von innewohnendem musikalischem Talent und Willen ausgehen kann. Auch die Tiroler Band Offbeat Society und die Rapper Sick Snse & Flowin K Rollin brachten Stimmung in die Halle. Der Hamburger Gitarrist und Inklusionsbotschafter Mischa Gohlke, der gemeinsam mit Sänger Volkan Baydar auftrat, rundete das musikalische Programm sensationell ab. Gohlke ließ sich von seiner an Taubheit grenzenden Hörschädigung nicht davon abhalten, Profimusiker zu werden und eine starke Band aufzubauen. Baydar, bekannt aus dem Pop-Duo Orange Blue, sorgte mit Gohlke und Band zu später Stunde noch richtig für Furore – Mischa Gohlke erwies sich als sensationeller Hendrix Interpret, Volkan Baydar als stimmliche Explosion, dynamische Drums lieferte Jorge Bläsi und Bass-Freaks kamen mit Achim Rafain voll auf ihre Kosten. Als renommierter Speaker ergriff Gohlke auch das Wort, um ein starkes Plädoyer für Inklusion, Vielfalt, Toleranz und Begegnung auf Augenhöhe zu halten.
Event mit Herz und Tiefe
Das Inklusionsfestival bot nicht nur musikalische Highlights, sondern begann bereits am Nachmittag mit einem umfassenden Rahmenprogramm. In Workshops und Mitmachaktionen wurde das Publikum aktiv in die Thematik der Inklusion eingebunden. So wurde der Tag zu einer Plattform für Austausch und gemeinsame Erfahrung. Ein Meet & Greet mit den Künstler*innen, eine Buchpräsentation von Thomas Kliesers Werk und ein Büchertisch mit Literatur zum Thema Inklusion luden zum Nachdenken und Vernetzen ein. Workshops mit einigen Musiker*innen ermöglichten es, tiefer in die Welt der Musik einzutauchen.
Großprojekt gelungen umgesetzt
Die Planung des Festivals erstreckte sich über zwei Jahre. Christoph Heiß arbeitete ein Jahr lang allein an der Idee, bis die Zusage von Felix Klieser den entscheidenden Impuls gab, weitere Akteur*innen ins Boot zu holen. Am Ende waren es 36 Musiker*innen, 60 Tänzer*innen und insgesamt 222 Helfer*innen, die von der Technik bis hin zu Speis und Trank alles im Griff hatten. Mit dabei unter anderem der Rotary Club Imst und Landeck, die Schölfeler, die Marketenderinnen, das Rote Kreuz sowie Gemeinderat Richard Aichwalder mit engagiertem Team – sie alle sorgten für ein inklusives Erlebnis mit viel Musik, Stimmung und Herz.
Eine besondere Umarmung – aufeinander zugehen
Das Motto des Festivals „Inklusion is Peace – Barrierefrei im Kopf“ fand seinen besonders emotionalen Moment in der symbolischen Umarmungsaktion „Gspiarn“. Diese Geste steht für die Verbundenheit und den Frieden, den das Event vermitteln möchte. Christoph HOT! Heiß beschreibt sie als Ausdruck eines Weltfriedens-Aktionismus: „Wir wollen positive Bilder schaffen und die Botschaft von Inklusion und Zusammenhalt in die Welt tragen.“ Der Song „Gspiarn – eine Umarmung für den Frieden“ ist Teil des „Inclusion-World-Peace-One-Project“, auf Deutsch „Der Ausbruch des ersten Weltfriedens“. Die Macher hinter dem Song sind Markus Geiregger, Christoph und Felix Heiß. Transportiert wird damit das zentrale Anliegen: Inklusion und Frieden sind Wege, die wir nur gemeinsam beschreiten können. „Wer diesen Weg mit uns gehen möchte, ist herzlich eingeladen, ihn weiterzugehen“, betont Heiß.
So hinterließ das Festival weit mehr als musikalische Eindrücke – es stärkte die Zuversicht für eine gemeinsame, inklusive Zukunft. Es zeigte aber auch auf, dass es Menschen braucht, die sich engagieren und solche Aktionen ins Leben rufen, um ein Miteinander zu fördern und aus der Vision der Gegenwart die Wirklichkeit der Zukunft werden zu lassen.
Weitere Infos:www.powerbandtirol.at
https://youtube.com/playlist?list=PLqzDetw2rXJ6t98RahiVnSo6JXxW7Nr0V&si=4ilZrkPC2HNWwtQy
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