Kriminalitätslage im Bezirk Horn
Weniger Gewalt, mehr Cybercrime

- Im Jahr 2024 gab es im Bezirk Horn einen leichten Rückgang bei den strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben.
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Die aktuelle Kriminalstatistik für den Bezirk Horn zeigt spannende Entwicklungen: Während Gewaltverbrechen leicht zurückgehen, nehmen digitale Delikte und Betrugsfälle weiter zu. Besonders auffällig ist die Diskrepanz zwischen Fallzahlen und Aufklärungsquote in manchen Bereichen.
BEZIRK HORN. Im vergangenen Kalenderjahr gab es in Summe 924 Straftaten im Bezirk, davon wurden 494 geklärt. Das ist eine Aufklärungsquote von 53,5 Prozent. Im Jahr 2024 gab es im Bezirk Horn einen leichten Rückgang bei den strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben, das bestätigt Birgit Geitzenauer von der Landespolizeidirektion Niederösterreich, Bezirkspolizeikommando Horn auf Nachfrage von MeinBezirk. Während im Jahr 2023 noch 169 solcher Taten registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr nur mehr 151. Auch wenn sich die Aufklärungsquote leicht verschlechterte – von knapp 95 auf gut 92 Prozent – bleibt sie im Vergleich zu anderen Deliktsgruppen auf einem sehr hohen Niveau.
Auffällig ist hingegen der deutliche Anstieg bei den strafbaren Handlungen gegen die Freiheit. Hier verzeichnete die Polizei 61 Fälle, im Vergleich zu 42 im Jahr davor – ein Plus von rund 45 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt mit etwa 92 Prozent ebenfalls hoch, was auf eine effektive Ermittlungsarbeit in diesem Bereich schließen lässt.

- Erfreulich ist der Rückgang bei Delikten gegen die Ehre.
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Ein Sorgenkind bleibt weiterhin der Bereich der Vermögensdelikte. Mit 571 angezeigten Fällen liegt die Zahl zwar etwas unter dem Vorjahreswert von 603, doch ist der Rückgang relativ gering. Die Aufklärungsquote liegt hier nur bei etwa 34 Prozent, was bedeutet, dass zwei Drittel dieser Taten ungeklärt bleiben. Besonders betroffen ist der Bereich des Bestell- und Warenbetrugs.
Cybercrime und Betrug
In der Unterkategorie der Cyberkriminalität zeigt sich ein Anstieg der Anzeigen: 33 Fälle von "Cybercrime im engeren Sinn" wurden 2024 registriert, das sind sechs mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote konnte leicht verbessert werden, bleibt mit rund 24 Prozent aber weiterhin niedrig. Dies verdeutlicht die Herausforderungen bei der Bekämpfung digitaler Kriminalität.

- In der Unterkategorie der Cyberkriminalität zeigt sich ein Anstieg der Anzeigen.
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Erfreulich ist der Rückgang bei Delikten gegen die Ehre, von zwei auf null, und bei den Verletzungen der Privatsphäre, wo ein leichter Rückgang von zwölf auf elf Fälle zu verzeichnen ist. Diese Deliktgruppen bleiben zahlenmäßig zwar auf niedrigem Niveau, dennoch ist jede einzelne Tat für Betroffene oft besonders belastend.
Fokus der Ermittler
Ein interessanter Detailblick zeigt auch Erfolge in Einzelfällen: So wurde im Bereich des Darlehens- oder Kreditbetrugs ein Fall registriert, der – im Unterschied zum Vorjahr – vollständig aufgeklärt wurde.
Solche kleinen Fortschritte zeigen, dass sich die Investition in Ermittlungsarbeit auch in schwierig aufklärbaren Bereichen auszahlen kann.
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