Feuerwehren im Dauereinsatz
Viele Betroffene im Bezirk Hollabrunn
Bis zu 280 Millimeter Niederschlag und Sturm: Hardegg evakuiert, Zivilschutzalarm in Göllersdorf.
BEZIRK HOLLABRUNN. Die Hotspots, was das Hochwasser im Bezirk Hollabrunn betrifft, sind in Göllersdorf viele Häuser, das Schloss Schönborn, das Lagerhaus und die Justizanstalt, die Orte an der Pulkau von Alberndorf bis Untermarkersdorf und Hardegg.
"Die Evakuierung in Hardegg war die richtige Entscheidung, dort gehen die Pegel zum Glück zurück. Das Gebäude der Justizanstalt Göllersdorf ist so schnell wie möglich wieder in den Normalbetrieb zu stellen und hier hilft uns die Mannschaft des Katastrophenhilfsdienstes aus Kärnten. Allgemein auf Niederösterreich betrachtet, sind wir mit einem dunkelblauen Auge davongekommen. Ich möchte auf keinen Fall die Situation schmälern, aber im Vergleich zu anderen Regionen können wir bereits früher mit den Aufräumarbeiten beginnen",
erklärte Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Zaussinger.
Viele persönliche Katastrophen
Dramatische Stunden liegen hinter Nadja Kramer aus Göllersdorf:
"Uns drückt es das Grundwasser seit Samstag in den Keller, seitdem laufen die Pumpen und dennoch haben wir immer noch etwa 20 Zentimeter das Wasser stehen. Obwohl wir versucht haben, wichtige Sachen aus dem Keller zu schützen, fahren wir mit einigen Dingen, wie Couch, Parkettboden zum Sammelzentrum, um es zu entsorgen. Es ist sehr schlimm, denn du stehst daneben und musst zusehen, wie dein Hab und Gut kaputt geht, man fühlt sich machtlos und ich hab schon viel geweint."
Grundwasser und Regen
Auch in Alberndorf kommt das Grundwasser in die Keller.
"Wir haben die Pumpe auf Dauerbetrieb und dennoch steht das Wasser 40 Zentimeter im Keller. Jetzt können wir nur hoffen, dass unsere Heizung und Elektrik, die sich im Keller befindet, keinen Schaden davonträgt. Die Pulkau ist zum Glück schon um einiges zurückgegangen, aber es regnet immer noch",
ist Martina Payer betroffen und möchte für Leute in Notsituationen kostenlos so genannte "Notfalltropfen" zur Verfügung stellen.
Hardegg
In Hardegg wurden von 35 Häusern 25 Personen evakuiert, weil die Thaya auf mehr als den doppelten Pegel, auf 320 Zentimeter anstieg und über die Ufer trat.
"Die evakuierten Personen wurden in die Volksschule gebracht und konnten alle bei ihren Verwandten unterkommen. Die Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rotem Kreuz und Polizei gaben der Bevölkerung die notwendige Sicherheit. Mehrere 1000 Sandsäcke und Palettenschutzdämme wurden errichtet, sodass es zu keinen größeren Schäden kam",
ist Bürgermeister Friedrich Schechtner froh, dass am Montag die Wasserstände zu sinken begannen.
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