Wienerwald: Promis sinnieren über den Tod
Künstler, Abenteurer und Politiker geben kurz vor Allerheiligen ihren letzten Willen preis.
REGION (mh). Kurz vor Allerheiligen werden wir mit unserer Endlichkeit konfrontiert. Man beginnt zu grübeln, was passiert, wenn der letzte Vorhang fällt. Die erlaubten Bestattungsmöglichkeiten in Niederösterreich sind scheinbar grenzenlos. Vom Ende als Diamant am Ring des Lebenspartners über die "Seebestattung" in der Donau bis zum Ascheregen mittels Feuerwerksrakete. Die Bezirksblätter Wienerwald/Neulengbach haben Menschen in der Region befragt, wie sie von der Bühne des Lebens treten wollen.
Asche im Wind verstreuen
Die beiden Neulengbacher Abenteurer Sabine Buchta und Peter Unfried, die zurzeit mit Multivisionsvorträgen über ihre Afrika- und Asien-Reisen durch Österreich tingeln, wollen etwa beide ihre Asche an einem liebgewonnen Ort verstreuen lassen. Buchta ist entschieden gegen eine Erdbestattung: "Ich möchte nicht, dass die ganzen Würmer und Käfer an meinem Körper nagen". "Vor dem Verbrennen lasse ich meinen Körper noch 'Ausbanln', falls jemand meine Organe brauchen kann", sagt Unfried.
Baumbestattung im "Wald der Ewigkeit"
Schauspielerin Lieselotte Plauensteiner aus Laaben – in den 1970er-Jahren als Moderatorin der ORF-Kindersendung "Am dam des" und Tatort-Fixbesetzung sehr populär – kann sich eine Aschen-Beisetzung im "Wald der Ewigkeit" bei Mauerbach vorstellen: "Dass meine Asche die Bäume rundherum ernährt, finde ich wunderschön."
"Sonderbestattungen sind Firlefanz"
Neulengbachs SP-Stadtrat Josef Fischer, der sich erfolgreich für die Errichtung von 30 Urnennischen eingesetzt hat, hält ausgefallene Sonderbestattungen für "Firlefanz". "Dem Verbrennen und Urnen gegenüber bin ich sehr aufgeschlossen und ich überlege auch selber, ob ich so etwas einmal mache."
In Dankbarkeit loslassen
Helmut Manninger aus Kirchstetten, Regisseur des gefeierten Dokumentarfilms "Die große Reise", möchte sich über seine Bestattung keine Gedanken machen: "Der Seele wird's wurscht sein, ob der Körper jetzt irgendwo eingegraben oder verbrannt wird oder als Asche irgendwo hingebracht wird. Tote sollen nach Manningers Ansicht im Herzen in einer schönen Erinnerung weiterleben. "Wichtig ist, dass man nicht immer mit Trauer zurückschaut, sondern sich mit Dankbarkeit an die gemeinsamen Jahre erinnert und dann einfach loslässt", so der Filmregisseur mit burgenländischen Wurzeln.
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