Welle der Entrüstung nach bestialischer Gams-Jagd in Leutasch!
Tierquälerei in Leutasch sorgt über die Landesgrenzen hinaus für Empörung, jetzt beschäftigt ein neuerlicher Vorfall in Leutasch die Jäger im Land. Der Link dazu unten.
LEUTASCH. Das 8 Minuten lange Video eines Holländers auf der Internetplattform You Tube schockiert seit Montag die Betrachter: Es zeigt eine Gamsjagd in Leutasch (Jagdgebiet der Argrargemeinschaft Telfser Alpen), den Abtransport einer von einem russischen Jagdgast angeschossenen Gams im Felsengelände.
Das Tier wurde noch lebend und stark blutend vom Jagdgast über Steine geschleift, erst nach minutenlangem Todeskampf wird die Gams mit einem Messer von einem Jagdkollegen, der zur Szene dazukommt, erlöst - alles ohne große Hektik. Dem Jagdgast wird eine blutige Trophäe überreicht, ihm wird gratuliert - Weidmannsheil! Im Video ist auch der Jagdpächter in der Gruppe der Begleiter erkenntlich.
Das Video mit dem Kommentar des Verfassers „Ich war tief erschüttert“ wurde bei einer Jagd am 15. August nahe dem Scharnitzjoch in der Leutasch gedreht.
Der Vorfall erschüttert auch den Landesjägermeister Anton Larcher, der umgehend eine disziplinarrechtliche Untersuchung ankündigt und weitere Konsequenzen für alle an dieser Jagd Beteiligten androht. Es drohen zumindest ein strenger Verweis für den Jäger. Beim strengen Verweis wird das Vergehen in der Verbandszeitung öffentlich dargestellt, in weiterer Folge entzieht die Behörde für eine bestimmte Zeit die Jagdkarte (Stellungnahme vom Landesjägermeister im Link unten).
Ein Fangschuss - ein tödlicher Schuss in den Hals - wäre nötig gewesen bzw. die sofortige Tötung durch einen Stich ins Genick, wie Larcher in einer ersten Stellungnahme nach Bekanntwerden des Videos auf der Internetplattform YouTube am Montag Nachmittag gegenüber dem ORF erklärt. Das Video wurde inzwischen gesperrt.
Ein Disziplinarverfahren gegen den Verdächtigen wurde nun eingeleitet, die Ermittlungen zu den Handelnden und bereits identifizierten Personen laufen. Die Staatsanwaltschaft wird eingeschaltet, der Landesjägermeister erstattet Anzeige wegen Tierquälerei. Eine deutsche Urlauberin hat den Vorfall jedoch schon kurz danach gemeldet und Anzeige erstattet, die Polizei Seefeld ermittelt.
Erste Reaktionen von der Politik: "Großer Imageschaden"
Erschüttert zeigt sich der Klubobmann der Tiroler Volkspartei, LAbg. Jakob Wolf: „Wenn man diese Bilder sieht, läuft es einem kalt über den Rücken. So etwas hat mit Jagd in Tirol nichts mehr zu tun, sondern ist reine Tierquälerei.“
Wolf, selbst aktiver Jäger, fordert Konsequenzen: „Es müssen sofort sämtliche disziplinarrechtlichen Maßnahmen als auch Anzeige wegen Tierquälerei gemacht werde. Diese Jagdmethoden sind absolut nicht waidgerecht, sondern zutiefst erschütternd und tierquälend.“ Menschen, die so barbarisch in Tirol jagen, sei sofort die Jagdkarte zu nehmen. „Die Jäger, die hier am Werk waren, leisten den hunderten Tiroler Jägerinnen und Jägern, die waidgerecht jagen, einen Bärendienst", so Wolf. Die Tiroler Jägerschaft werde mit derartigen Methoden in ein „Tierquälereck“ gestellt und erleide dadurch einen großen Imageschaden.
Ein weiterer Vorfall nach einer Jagd beschäftigt die Behörden: Rätsel um die Entsorgung eines Gamskadavers (Geis und Kitz) in einem anderen Leutascher Revier:
www.meinbezirk.at
Link zum Video, veröffentlicht vom Holländer Jos van de Sande:
http://www.youtube.com/watch?v=mBzUf0Rl1SY (mittlerweile von Youtube gesperrt)
Verfahren: News vom November 2013:
www.meinbezirk.at
Screenshots: youtube.com
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