Bezirke Güssing/Jennersdorf: Einwohnerzahl weiter gesunken
Bevölkerungsschwund war 2017 im Bezirk Jennersdorf österreichweit am viertstärksten
Der Bevölkerungsrückgang in den beiden südlichsten burgenländischen Bezirken hat sich auch 2017 fortgesetzt. Im Bezirk Jennersdorf sank die Einwohnerzahl laut Statistik Österreich von 17.298 auf 17.117. Das Minus von 1,05 % war das viertgrößte in ganz Österreich. Nur in den Bezirken Waidhofen an der Thaya, Gmünd und Lilienfeld war der Rückgang noch stärker.
Die Einwohnerzahl im Bezirk Güssing ging zwischen 1. Jänner 2017 und 1. Jänner 2018 von 26.033 auf 25.909 zurück. Das Verlust von 0,48 % war allerdings geringer als im Jahr davor, als der Bezirk Güssing negativer Rekordhalter österreichweit war.
27 Minus-Gemeinden
Von den 40 Gemeinden in den beiden Bezirken verzeichneten 27 einen Bevölkerungsrückgang und 13 einen Zuwachs. Am eklatantesten fiel der Rückgang in Neustift bei Güssing aus, wo binnen zwölf Monaten die Einwohnerzahl um 5,2 % sank. Deutliche Verluste waren auch in Rauchwart ( - 3,7 %), Wörterberg (- 3,4 %), Stinatz (- 2,6 %), Eltendorf (- 2,4 %), Tobaj (- 2,3 %) und Weichselbaum (- 2,2 %) zu registrieren.
Größte positive Ausnahme war im Vorjahr Tschanigraben. Drei Personen mehr machten in der kleinsten burgenländischen Gemeinde gleich ein prozentuelles Plus von 5,1 aus. Auf der Zuwachs-Seite waren auch Heugraben (+ 4,9 %), Güttenbach (+ 2,3 %), Stegersbach (+ 1,5 %), und Mühlgraben (+ 1,3 %).
Langzeit-Schwund
Längerfristige Entwicklungen macht erst der Blick auf einen größeren Zeitraum möglich. Und der zeigt, dass der Bezirk Güssing von 2002 bis 2018 insgesamt 958 Einwohner verloren hat, das ist ein Minus von 3,6 %. Im Bezirk Jennersdorf betrug der Einwohnerschwund 7,67 %, was einen Verlust von 4,3 % bedeutet.
Sorgenkind Heiligenbrunn
Negativer Spitzenreiter in diesem Zeitraum ist Heiligenbrunn. Die Gemeinde hat in nur 16 Jahren ein Fünftel ihrer Bevölkerung eingebüßt (- 19,9 %). Dahinter folgen Neustift (- 16,7 %), Heugraben (- 15,0 %), Moschendorf (- 12,7 %), Großmürbisch (- 12,6 %), Kleinmürbisch (- 12,4 %), Güttenbach (- 11,8 %), St. Michael (- 11,3 %), Mühlgraben (- 11,0 %) und Neuhaus am Klausenbach (- 10,7 %).
Spitzenreiter Stegersbach
Nur acht der 40 Gemeinden legten in diesem Zeitraum zu. Rühmlichste Ausnahme ist die Thermengemeinde Stegersbach mit einem Zuwachs von 11,7 % vor der Industriegemeinde Rudersdorf (+ 4,6 %), Burgauberg-Neudauberg (+ 3,7 %), Olbendorf (+ 3,3 %), Inzenhof (+ + 3,1 %) und Bocksdorf (+ 3,0 %).
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