Friedrich Kastner im Interview
NGA macht "alles außer Spritzguss"

Friedrich Kastner (links), Geschäftsführer der NGA. | Foto:  Collin Lab & Pilot Solutions
  • Friedrich Kastner (links), Geschäftsführer der NGA.
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Der Grieskirchner Friedrich Kastner erzählt, wie es der Firma NGA geht, was diese macht und warum eine Welt ohne Plastik heute nur sehr schwer möglich wäre.

GRIESKIRCHEN. Vor rund 10,5 Jahren hat Friedrich Kastner mit zwei Geschäftspartnern die Next Generation Analytics GmbH in Grieskirchen gegründet. Das Unternehmen besteht unter anderem aus den Firmen Collin, Britas und Comelt, die jeweils ihre eigenen Schwerpunkte haben. Es werden unter anderem Prüfgeräte und Laboranlagen für die Kunststoffindustrie hergestellt oder Kunststoff gefiltert. "Kunststoff wird gesammelt, gewaschen, sortiert. Danach soll wieder ein Granulat daraus werden. Bevor man das machen kann, muss man den Kunststoff aufschmelzen, denn es kann sein, dass Verschmutzungen darin sind. Diese werden dann herausgefiltert", erklärt Kastner. Letzteres passiert etwa bei "Britas" in Deutschland. Der Grieskirchner erläutert: "Wenn mich einer fragt: 'Was macht ihr eigentlich im Kunststoffbereich?' – dann ist für mich die einfachste Antwort: alles, außer Spritzguss."

Vom Granulat bis zum Katheterschlauch

Am Standort in Grieskirchen werden zum Beispiel Simulationen von Kunststoffen erarbeitet. Damit prüft man, wie sich ein Kunststoff in einer Düse verhält, bevor man damit ein Werkzeug fertigt. Circa zehn Mitarbeiter sind in Grieskirchen beschäftigt. Kunden der NGA, die weltweit Standorte hat – unter anderem auch in den USA oder Indien–, sind etwa Rohstoffhersteller, die Kunststoffgranulate herstellen und Firmen, die diese etwa zu Folien weiterverarbeiten. "Unsere Kunden sind auch Endanwender in der Medizintechnik und Pharmazie, wo Kunststoffprodukte wie Katheterschläuche, Infusionsschläuche eingesetzt werden", so Kastner.

Positive Entwicklung

Da sich Österreichs Wirtschaft, die sich laut WKO am Ende eines zweiten Rezessionsjahres befindet, ist Kastner froh, dass die NGA weltweit vertreten ist. "Das gibt eine gewisse Sicherheit, weil wir weltweit in so vielen Märkten aktiv sind, dass man dadurch Schwankungen ausgleichen kann – einmal geht es in Amerika, einmal in Europa, einmal in Asien besser." Dennoch sei nach einem "extrem guten Geschäftsjahr 2023 ein merklicher Rückgang eingetreten", auch wenn dieser durch die verschiedenen Bereiche, in denen die NGA tätig ist – zum Beispiel Medizintechnik oder Automobil – etwas abgefedert worden sei. Kastner blickt optimistisch in die Zukunft: "Wir sehen momentan international eine vorsichtige, positive Entwicklung."

Plastik und die Umwelt

Plastik ist ein Thema, wo sich oft die Geister scheiden, ob es nun gut oder schlecht ist. Kastner meint dazu: "Nachhaltigkeit ist wichtig, wir kümmern uns auch darum. Aber der Kunststoff per se ist nicht schlecht. Die ganze moderne Technologie in der Elektromobilität, in der Energieversorgung – etwa Photovoltaik – basiert ja ganz wesentlich auf Kunststofftechnologie. Da dürfen wir unsere Stärken nicht schlechtreden", betont der 60-Jährige. Auf die Frage, ob eine Welt ohne Plastik möglich wäre, antwortet der Geschäftsführer: "Von mir können Sie gar keine andere Antwort erwarten, als: natürlich ist es möglich. Die Welt ist sowieso über Milliarden von Jahren ohne Plastik ausgekommen. Aber ich glaube, dass Kunststoffe einen ganz wesentlichen Beitrag leisten, um unsere Welt besser zu machen. Die klassische Medizin heute wäre ohne Kunststoffe nicht möglich. Jeder ist froh, wenn er nicht mit einer Nadel gestochen wird, die schon stumpf ist und bei 100 anderen Leuten benutzt wurde." Auch im Lebensmittelbereich leiste Kunststoff einen wertvollen Beitrag, meint Kastner: "Wir leben auch in einer Gesellschaft, wo Lebensmittel nicht nur regional produziert werden, sondern wo es ganz wichtig ist, dass sie möglichst umweltfreundlich produziert, aber auch möglichst lange lagerfähig sind. Da leisten Kunststoffe einen ganz wertvollen Beitrag." Entscheidend sei, wie die Kunststoffe entsorgt werden: "Wichtig ist, dass wir alle daran arbeiten, den Abfall als Wertstoff zu sehen, und wieder in den Kreislauf zurückzubringen." In diesem Sinne sieht Kastner auch die anstehende Pfand-Regelung positiv.

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