Kulturgeschichte
Landl-Schlösserrunde (1)

Wasserschloß Aistersheim
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Burgen und Schlösser haben für viele eine gewisse Faszination. Sie atmen den Hauch der langen Geschichte Österreichs und für mich als ehemaligen Bautechniker ist auch die architektonische Gestaltung dieser imposanten Bauwerke interessant.
Ich besuche daher bei kleinen Ausflügen oder auch Radtouren gerne solche Schlösser und kulturhistorischen Gebäude meiner näheren Umgebung und versuche auch die geschichtlichen Hintergründe zu eruieren.
So soll es lt. Öst. Burgenlexikon ca 1700 dieser geschichtsträchtigen Burgen, Ruinen, Schlösser und Edelsitze geben, teils verfallen und teils auch liebevoll und aufwendig restauriert.

So beginne ich mit A wie Aistersheim. Eines der noch wenigen gut erhaltenen Wasserschlösser in Oberösterreich. Ich kenne es noch von früher, als da noch Adventsmärkte veranstaltet wurden. Die Nachfolger der damaligen Besitzerin Elisabeth Birnleitner haben es inzwischen innen schön restauriert und vermieten den imposanten Rittersaal und andere schöne Räumlichkeiten. Es kann daher im Normalfall nur von aussen besichtigt werden.

Historie von Schloß Aisterheim:

Urkundlich erwähnt wird das Wasserschloss erstmals 1159 mit Dietmar von Aistersheim. Die damalige Burg blieb bis 1426 im Besitz der Herren von Aistersheim. 1464 kaufte Hanns von Hohenfeld die Herrschaft. 1471 wurde die Burg bei einer Auseinandersetzung mit einem Schaunberger stark beschädigt und wurde neu in Form eines Spätrenaissance-Schlosses errichtet. Wichtigster Bauherr war Otto Achaz von Hohenfeld, der zum Protestantismus übergetreten war. Er weigerte sich 1619 Kaiser Ferdinand II. als neuen Landesfürsten die Erbhuldigung zu leisten. Daraufhin belagerten Graf Tillys bayrische Truppen das Schloss, das von den Bauern verteidigt wurde. Nach wenigen Tagen wurde es eingenommen, die Bauern wurden großteils gehängt.

Im oberösterreichischen Bauernkrieg diente es Achaz Wiellinger von der Au als Hauptquartier . Bei der Eroberung durch den bayrischen Statthalter Adam Graf Herberstorff, wurde das Gebäude schwer beschädigt und die aufständischen Bauern wurden aufgehängt. Mit Otto Adolf Graf Hohenfeld starb die Familie 1824 aus. Seine vier Schwestern verkauften die Herrschaft 1830 an Johann Karl Dworzak. Über Elisabeth Dworzak kam es dann an Elisabeth Birnleitner. Für die kulturinteressierte Schlossbesitzerin war der Erhalt des Schlosses Aistersheim eine Lebensaufgabe und sie öffnete es auch für die breite Bevölkerung. Das Schloß ist heute im Besitz der Erbengemeinschaft Birnleitner.
Quelle : auszugsweise Burgen u. Schlösser in OÖ., Öst. Burgenlexicon, Website.

 Nach Haag am Hausruck ist es auch nicht mehr weit. Das dortige gut erhaltene Schloss liegt auf einem Hügel oberhalb des Marktplatzes und ist weithin sichtbar.
Mir ist es bekannt, ich war schon öfters da und hab auch das interessante Heimatmuseum mit sehenswerten Exponaten aus dem Kohlebergbau und Volkskultur besucht.

Historie Schloss Starhemberg:

Das Schloss Starhemberg ist eine im Renaissancestil gehaltene Schlossanlage und wurde urkundlich das erste Mal 1246 erwähnt. 1379 erfolgte der Verkauf an Herzog Albrecht von Österreich. Das Schloss ging in den Besitz der Habsburger.
1498 verkaufte König Maximilian I die Herrschaft samt dem Landgericht an Christoph Jörger. Dieser ließ das burgähnliche Schloss umbauen und wohnlicher gestalten. Als einer der Führer des protestantischen Adelsaufstandes von 1620 wurde dann  aber Helmhard Freiherr von Jörger geächtet und seine Besitzungen wurden konfisziert.
Während des oberösterreichischen Bauernkrieges von 1626 wurde Schloss Starhemberg von den Aufständischen unter Achaz Willinger eingenommen. Dabei wurde das Archiv vernichtet und die Rüstkammer geplündert.

Kaiser Ferdinand II. verpfändete Starhemberg zuerst an die Stadt Wels und verkaufte es dann 1627 an das Bistum Passau. Die Bischöfe setzten Pfleger zur Verwaltung ein.
1805 hatte Napoleon sein Hauptquartier im Schloss und es kam in französischen und dann in bayrischen Besitz. 1836 privatisierte der österreichische Staat die Herrschaft. Neuer Eigentümer wurde ab 1847 Franz Seyrl aus Ried und ab 1916 kam es in den Besitz der Familie Hatschek, einschliesslich dem umliegenden Grund -und großen Waldbesitz im Hausruckwald.

Quelle : auszugsweise Burgen u. Schlösser in OÖ., Öst. Burgenlexicon.

Die besuchten Anlagen haben zufällig eines gemeinsam, sie wurden bei den Bauernkriegen stark in Mitleidenschaft gezogen.
Heute sind sie alle im bürgerlichen Privatbesitz und relativ gut erhalten, bzw. restauriert worden. Sie werden von den Besitzern auch grösstenteils bewohnt und daher ist eine Besichtigung von innen wenn überhaupt, nur beschränkt möglich. Mir persönlich reicht aber die Besichtigung von aussen durchaus mit dem fotographischen Blick auf das gesamte Ensemble und Symbiose mit der Umgebung.

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