Bürgermeister sprechen sich für Kooperationen aus
BEZIRK (bea). „Klaus Pöttinger ist als Visionär unterwegs. Ich glaube nicht, dass sich seine Idee im Moment realisieren lässt“, sagt die Grieskirchner Bürgermeisterin Maria Pachner (VP). Wie die meisten ihrer Amtskollegen spricht sich auch Pachner für Kooperationen statt Zusammenlegungen aus: „Ich bin durchaus dafür, dass wir die Zusammenarbeit mit Tollet und St. Georgen noch weiter intensivieren. Doch es sollen keine ländlichen Strukturen zerstört werden, welche die Bürger liebgewonnen haben.“ Sie habe großen Respekt vor der guten Arbeit ihrer Amtskollegen in den Nachbargemeinden und könne sich nicht vorstellen, wo großes Einsparungspotential vorhanden sei: „Alle gehen mit ihren Ressourcen ganz sorgfältig um. Abgesehen davon fürchte ich um das ehrenamtliche Engagement der Bürger. Man darf nicht übersehen, welche Bindung die Menschen an ihre Heimatgemeinden haben“, betont Pachner. Eine Zusammenlegung könne niemals über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden werden: „Der Wunsch müsste ganz klar von den Bürgern kommen.“
Johann Giglleitner (GIG), Bürgermeister Pollham:
In kleinen Gemeinden kann den Bürgern leichter unter die Arme gegriffen werden. In Städten wird der Bürger zur Nummer. Ich bezweifle, dass durch Gemeindezusammenlegungen viel Geld eingespart werden kann. Es wäre gescheiter, wenn man nicht bei den Gemeinden, sondern auf Bundesebene zu sparen beginnt.
Gisela Mayr (ÖVP), künftige Bürgermeisterin Tollet:
(Sie wird im April das Amt von Dagmar Holter übernehmen)
Die Größe einer Gemeinde sagt nichts über ihre Wirtschaftlichkeit aus. Tollet bemüht sich um gute Kooperationen wie etwa beim gemeinsamen Kindergarten mit Grieskirchen. Solche Projekte sind sinnvoll. Tollet ist eine Gemeinde mit sehr viel Leben und Liebe.
Karl Furthmair (ÖVP), Bürgermeister St. Georgen:
St. Georgen ist vorbildlich in der Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden. Bereits im Jahr 2001 wurde der Wirtschaftspark Stritzing gegründet. St. Georgen, Grieskirchen und Tollet haben einen gemeinsamen Trinkwasserverband. Beim Abfall-, und Sozialhilfeverband arbeitet der ganze Bezirk zusammen. Beim Hochwasserschutz haben wir auch nicht an der Gemeindegrenze aufgehört. Zusammenlegungen können nicht viel Einsparungen bringen. Der zu verteilende Kuchen wird dadurch nicht größer.
Otto Weinberger (SPÖ), Bürgermeister Schlüßlberg:
Von den glorreichen Ideen des Herrn Pöttinger will ich weder etwas hören, noch gebe ich dazu einen Kommentar ab.
Zum Interview mit Klaus Pöttinger:
http://www.meinbezirk.at/grieskirchen/politik/wir-brauchen-zeitgemaesse-strukturen-d841185.html
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.