Verkehrsstatistik
2023 gab es sieben Verkehrstote im Bezirk Grieskirchen

2023 gab es sieben Verkehrstote im Bezirk Grieskirchen, einen im Bezirk Eferding. | Foto: PantherMedia / Mihajlo Maricic
  • 2023 gab es sieben Verkehrstote im Bezirk Grieskirchen, einen im Bezirk Eferding.
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75 Menschen kamen im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Oberösterreich ums Leben. Zwischen den Bezirken gab es bei den tödlichen Verkehrsunfällen große Unterschiede, wie eine Analyse der Mobilitätsorganisation VCÖ auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.

BEZIRKE. Während in den Bezirken Eferding und Gmunden jeweils ein Todesopfer zu beklagen war, kamen im Bezirk Braunau acht Menschen im Straßenverkehr ums Leben und im Bezirk Linz Land sogar neun. In sechs Bezirken – Freistadt, Grieskirchen, Perg, Ried, Urfahr-Umgebung und Wels Land – nahm die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Jahr 2022 zu. Von den drei Statutarstädten erreichte Steyr so wie auch im Jahr 2022 das Ziel kein tödlicher Verkehrsunfall.

Mehr Schwerverletzte in Eferding

Die Zahl der im Straßenverkehr Schwerverletzten ist in Oberösterreich um 48 gesunken. Aber mit 1.272 war die Zahl der Schwerverletzten auch im Vorjahr hoch. Die höchste Anzahl an Schwerverletzten verzeichnete Linz mit 125, vor dem Bezirk Braunau mit 104 und dem Bezirk Vöcklabruck mit 101. In sieben Bezirken – Eferding, Freistadt, Grieskirchen, Kirchdorf, Linz Land, Urfahr-Umgebung, Wels Land – sowie in Linz und Steyr stieg im Vorjahr die Zahl der im Straßenverkehr Schwerverletzten.

Zentraler Faktor: Geschwindigkeit

„Ein zentraler Faktor, ob es überhaupt zu einem Unfall kommt und auch den Schweregrad der Folgen bestimmt, ist die Geschwindigkeit. Ein niedrigeres Tempo bedeutet nicht nur einen kürzeren Anhalteweg, wodurch das Unfallrisiko sinkt. Ist das Tempo niedriger sinkt auch im Fall eines Unfalls die kinetische Energie, die bei einem Zusammenstoß frei wird und die Unfallschwere wesentlich beeinflusst“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Die Formel der kinetischen Energie lautet: Ein halb mal die Masse mal der Geschwindigkeit zum Quadrat. Ein Pkw, der auf der Freilandstraße bei Tempo 80 einen Anhalteweg (Reaktions- und Bremsweg) von 51 Metern hat, steht mit Tempo 100 erst nach 74 Metern und hat nach 51 Metern noch eine Geschwindigkeit von über 60 km/h, verdeutlicht der VCÖ.

Mehr Tempo 30 statt 50

In Städten und Gemeinden sollte die Verkehrssicherheitsarbeit an den Schwächsten im Verkehr ausgerichtet werden, betont die Mobilitätsorganisation. Das sind Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere ältere Menschen und Kinder. „Ein Verkehrssystem, das für ältere Menschen und Kinder sicher ist, ist für alle anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auch sicher. Wir dürfen eines nicht vergessen: Wo Menschen unterwegs sind passieren Fehler. Umso wichtiger ist es, das Verkehrssystem so zu gestalten, dass Fehler möglichst keine fatalen Folgen haben“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50, übersichtliche Kreuzungen und Straßenübergänge, ausreichend breite Gehwege seien wirksame Maßnahmen, um die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger in den Gemeinden und Städten zu erhöhen.

Gefahrenstellen melden

Aber auch außerhalb des Ortsgebiets müsse die Verkehrsplanung stärker auf Fußgängerinnen und Fußgänger Rücksicht nehmen. „Wenn beispielsweise bei einer Bus-Haltestelle entlang einer Freilandstraße eine sichere Straßenquerung oder ein Gehweg zur Haltestelle fehlt, dann ist das eine Gefahrenstelle, die zu beseitigen ist“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Der VCÖ bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit an, Straßenabschnitte, wo es Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger braucht, in einer Online-Karte einzutragen. Die Einträge werden gesammelt an die jeweils zuständige Gemeinde oder Stadt übermittelt.

Zahlen, Daten, Fakten

Das Ziel null Verkehrstote konnte im Jahr 2023 kein oberösterreichischer Bezirk erreichen – von den Statutarstädten nur Steyr (Verkehrstote und Verletzte 2023)

Bezirk Eferding: 1 Verkehrstoter / 178 Verletzte, davon 37 schwer
Bezirk Gmunden: 1 Verkehrstoter / 541 Verletzte, davon 99 schwer
Bezirk Steyr Land: 3 Verkehrstote / 277 Verletzte, davon 41 schwer
Bezirk Perg: 3 Verkehrstote / 329 Verletzte, davon 52 schwer
Bezirk Schärding: 4 Verkehrstote / 294 Verletzte, davon 47 schwer
Bezirk Urfahr Umgebung: 4 Verkehrstote / 467 Verletzte, davon 95 schwer
Bezirk Wels Land: 4 Verkehrstote / 514 Verletzte, davon 65 schwer
Bezirk Rohrbach: 5 Verkehrstote / 242 Verletzte, davon 57 schwer
Bezirk Freistadt: 5 Verkehrstote / 301 Verletzte, davon 62 schwer
Bezirk Kirchdorf: 5 Verkehrstote / 337 Verletzte, davon 70 schwer
Bezirk Vöcklabruck: 5 Verkehrstote / 643 Verletzte, davon 101 schwer
Bezirk Grieskirchen: 7 Verkehrstote / 330 Verletzte, davon 57 schwer
Bezirk Ried: 7 Verkehrstote / 431 Verletzte, davon 65 schwer
Bezirk Braunau: 8 Verkehrstote / 683 Verletzte, davon 104 schwer
Bezirk Linz Land: 9 Verkehrstote / 821 Verletzte, davon 93 schwer

Statutarstädte:
Steyr: kein Verkehrstoter / 263 Verletzte, davon 30 schwer
Wels: 1 Verkehrstoter / 496 Verletzte, davon 72 schwer
Linz: 3 Verkehrstote / 1.201 Verletzte, davon 125 schwer

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