Innovative Gemeinde
Michaelnbach malt Zukunftsbild

Die drei Bürgermeister Martin Dammayr – Michaelnbach, Ernst Mair – Pollham und Raimund Floimayr – St. Thomas. | Foto: Verwaltungsgemeinschaft Hui-um
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  • Die drei Bürgermeister Martin Dammayr – Michaelnbach, Ernst Mair – Pollham und Raimund Floimayr – St. Thomas.
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Diese Gemeinde zählt zu den Zukunftsorten Österreichs, ist Teil des Klimabündnis Oberösterreich, hat sich mit zwei weiteren Gemeinden zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengeschlossen und plant aktuell sein Zukunftsbild 2035: Die Rede ist von Michaelnbach.

MICHAELNBACH. Was braucht es, damit eine 1.300 Einwohner starke Gemeinde wie Michaelnbach lebenswert ist und bleibt? Das ist Thema des aktuellen des Agenda.Zukunft-Prozesses "Michaelnbach 2035": Was passiert mit leerstehenden Gebäuden, wie soll sich der öffentliche Verkehr entwickeln, wie kann man Neuzugezogene stärker in die Gemeinde integrieren und viele weitere Fragen werden damit angesprochen. Warum das Ganze? "Dass man die Gemeindearbeit mit den Bürgern abgestimmt so weiterentwickelt, dass einerseits alle Aufgaben erfüllt sind, aber auch die Zukunftsfähigkeit soweit gegeben ist, dass man auch möglichst krisensicher aufgestellt sind", erklärt Bürgermeister Martin Dammayr. "Da haben wir sicher noch einiges zu tun."

Weiterentwickeln & absichern

Trotz aller Zukunftspläne gibt es einige Punkte, auf die der Bürgermeister in seiner Gemeinde stolz ist: "Grundsätzlich haben wir schon einmal viel mehr als andere Gemeinden in der Größe, aber das weiterzuentwickeln und abzusichern ist ein Thema vom Zukunftsbild 2035", so der Ortschef. Er nennt hier etwa ein Lebensmittelgeschäft und Wirtshäuser in der Gemeinde. Auch kulturell werde in Michaelnbach ein buntes Programm geboten: Neben Veranstaltungen des Musikvereins und der Landjugend organisiert etwa der Sportverein jährlich ein Kabarett, der Kinderchor "ChorAlarm" ein Adventsingen oder der Weinstammtisch Weinverkostungen. 

"Wir haben eine Bücherei mit circa 4.000 Medien, die diverse Kultur- und Bildungsveranstaltungen gelegentlich organisiert. Da sind wir recht gut aufgestellt. Ansonsten sind wir auch in der guten Lage, dass wir rundum einige Angebote haben."

Ein Veranstaltungszentrum brauche es in Michaelnbach nicht, meint Dammayr, denn: "Man kann sich jede Infrastrukur wünschen, aber es muss auch im vertretbaren Maß sein. Man wird in Michaelnbach keine Manglburg, keinen Atriumsaal und kein Melodium brauchen, aber dafür haben wir einen Wirtshaussaal, wo wir 300 Leute unterbringen."

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Seit 2023 ist Michaelnbach eine Klimabündnisgemeinde: Im Rahmen der Ortsplatzgestaltung wurden Dächer begrünt, eine Blumenwiese mitten im Ortsplatz angelegt, hitzeverträgliche Bäume gepflanzt, E-Ladestationen für Räder und Autos und ein Trinkbrunnen gebaut. In punkto Umwelt und Nachhaltigkeit werden im Rahmen des Zukunftsbild-Projektes auch Energiegemeinschaften diskutiert. 

"Seit vergangenem Jahr sind wir außerdem Mitglied beim Verein der Zukunftsorte Österreich. Das ist ein Netzwerk mit 16 Gemeinden, die sich sehr stark mit innovatien Sachen befassen."

Dammayr schätzt hier besonders den Austausch mit den Mitgliedsgemeinden zur Inspiration für Michaelnbach.

"Hui-um"-Verwaltungsgemeinschaft

Eine Inspiration für andere Gemeinden könnte sicherlich die Verwaltungsgemeinschaft sein, in der Michaelnbach seit 2019 mit Pollham und St. Thomas ist. Auf die Frage, ob die "Hui-um"-Gemeinschaft die Gemeinde zukunftsfit mache, meint Dammayr: "Auch. Es ist sicher ein sehr guter Weg, davon sind wir drei Bürgermeister und Gemeinden überzeugt. Unsere Verwaltungsgemeinschaft besteht darin, dass wir uns die Hintergrundarbeit gemeinsam organisieren."

"Bürger spürt davon nichts"

Die politische Eigenständigkeit der Gemeinden Michaelnbach, Pollham und St. Thomas blieb durch die Zusammenarbeit erhalten. Ein Verwaltungsteam betreut die drei Gemeinden, wobei die Bürgerservicestellen in allen drei Gemeindeämtern besetzt bleiben. Durch Aufgabenschwerpunkte an den jeweiligen Standorten soll ein höherer Grad an Professionalität, Lösungskompetenz und Effizienz in der Aufgabenbewältigung erreicht werden. So kann man sich mit Bauangelegenheiten an das Bauamt in Michaelnbach wenden oder mit Fragen zur Kinderbetreuung an die Anlaufstelle in St. Thomas. Die gemeinsame Buchhaltung wird in Pollham abgewickelt. "Der Bürger spürt davon nichts, weil er geht auf sein Gemeindeamt und fertig. Das ist aus meiner Sicht eine Untersützung, und ich brauche nicht übers Gemeinde zusammenlegen diskutieren: Man sieht auch bei der Bürgerbeteiligung: Das funktioniert erst wirklich, wenn man wirklich in Kontakt zwischen Gemeinde und Bürger bin und in größeren Einheiten wird das immer schwieriger."

Anstehende Projekte

In Michaelnbach ist der Kindergarten im selben Gebäude wie die Volksschule. Da eine weitere Kindergartengruppe benötigt wird, die man dort nicht mehr unterbringen kann, ist man derzeit auf Lösungssuche. "Wir brauchen eine weitere Kindergartengruppe – das muss ich einfach stemmen. Ich kann nicht einfach sagen, ich spare mir den Kindergarten", so der Ortsschef, dessen Gemeinde zu den Härteausgleichsgemeinden zählt. Ein weiteres Projekt, das für Michaelnbach besporchen wird ist ein altersgerechtes und betreutes Wohnen – erste Entwürfe gäbe es bereits, so Dammayr.

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