Freiwillige Feuerwehr Oberndorf geschlossen
„Ich blicke mit Wehmut zurück"
Nun steht endgültig fest: Nach 125 Jahren schließt die Freiwillige Feuerwehr Oberndorf in der Stadt Peuerbach für immer ihre Türen. Der Grund: durch das kleine Einzugsgebiet kam kein Nachwuchs nach und somit war die Zukunft nicht gesichert.
OBERNDORF, PEUERBACH. Feuerwehrkommandant Christoph Scherrer blickt mit Wehmut auf die vergangenen Jahre als Kommandant zurück: „Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr und habe sehr viel Herzblut hineingesteckt. Nach acht Jahren als Kommandant schaue ich natürlich mit Wehmut zurück und bin froh, all die Erfahrungen und Weiterbildungen gemacht zu haben."
Wieso kam es jetzt zu einer Auflösung, wenn es die Feuerwehr schon seit 125 Jahren gibt?
Scherrer: Wir sind kein Einzelfall und hatten in den vergangenen Jahren immer wieder dieselbe Problematik, dass wir keinen Nachwuchs für die Feuerwehr finden. Das Feuerwehrwesen hat sich grundlegend verändert und auch unser Feuerwehrhaus gleicht einer veralteten Garage, die längst überholt werden müsste. Früher waren mehr Mitglieder bei der Feuerwehr, weil es einerseits eine Tradition war, wenn schon der Vater dabei war. Die Aufgaben an die Feuerwehr wurden immer komplexer, was es nötig machte, die Ausbildung stetig zu intensivieren, dies ist für kleinere Feuerwehren schwieriger zu bewältigen.
Was passiert mit dem Gebäude, den Fahrzeugen und vor
allem den Kameraden?
Scherrer: Es gibt einen sogenannten Pflichtbereichskommandant, namens Eder Wolfgang, er wird sich gemeinsam mit Bürgermeister Roland Schauer aus Peuerbach zusammensitzen und das Zubehör sowie das Feuerwehrauto auf andere Feuerwehren aufteilen. Unser Feuerwehrauto ist ja keine zehn Jahre alt. Ziel ist es, so viele Kameraden wie möglich für einen Übertritt zu unseren Nachbarfeuerwehren zu begeistern. Ich habe schon positive Rückmeldungen von den Kameraden gehört, dass sie trotz der Veränderungen der Feuerwehr treu bleiben und auch ich werde, obwohl ich meine Funktion als Feuerwehrkommandant verliere, auf alle Fälle dabei bleiben.
„Kameraden steht frei, wohin sie gehen"
Indes äußert sich der Peuerbacher Bürgermeister Roland Schauer zur Schließung der Freiwilligen Feuerwehr Oberndorf: „Ein Versorgungsloch wird zu allererst einmal nicht entstehen und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger bleibt zu 100 Prozent erhalten. Nach vielen Gesprächen und monatelangen Bemühungen ist am Mittwoch, den 14. Juni mit circa 80 Prozent für die Schließung der Feuerwehr Oberndorf gestimmt worden. Das Feuerwehrhaus wird eventuell als Lagerraum für Sandsäcke oder andere Gegenstände genutzt werden. Auch die restlichen Feuerwehren nehmen gerne Kameraden auf und es steht ihnen frei, wohin die Oberndorfer Einsatzkräfte in Zukunft gehen. Trotzdem müssen die personellen Verschiebungen und die Vergabe des Feuerwehrautos mit dem Pflichtbereichskommandant Eder Wolfgang besprochen werden."
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