Weibern und Aistersheim betroffen
Baurest-Deponie-Pläne sorgen für Aufruhr

Foto: Anzengruber

In Weibern könnten eine Baurestmassen-Deponie und eine Baustoff-Recycling-Anlage errichtet werden.

WEIBERN. Die Deponie soll in der Lasselau mit der Firma Swietelsky als durchführendes Bauunternehmen entstehen. Hermann Anzengruber aus Weibern erzählt von den Konsequenzen, die er, seine Gemeindemitbürger und auch jene der angrenzenden Gemeinde Aistersheim befürchten:

"Ich wohne in Dirisam, was eigentlich die nächste Ortschaft zu besagtem Gebiet ist. In ganz Dirisam gibt es keine Ortswasserleitung, jeder hat einen Hausbrunnen. Da haben wir alle Bedenken wegen unseres Grundwassers."

Aber nicht nur deswegen lehnen viele die Deponie ab: Eine Schwerverkehrsbelastung mit bis zu 200 Lkw täglich, die Umwandlung von Grünland in Deponiegebiet, die Verwehung von Schadstoffen und Staub – neben der Deponie sind Bio-Felder – oder die Beeinträchtigung des Lebensraums für Tiere sind nur einige der Gründe. Aktuell formiert sich ein Verein, der auf die Konsequenzen einer solchen Deponie aufmerksam machen und sich gegen den Bau stark machen will. Mehr Informationen dazu online auf zukunftweibern.at

Probebohrungen beendet

Auf dem Areal, wo die Deponie entstehen könnte, wurden von Swietelsky Probebohrungen durchgeführt. Aktuell warten die Gemeinden auf die Ergebnisse.

"Die Firma Swietelsky hat uns zugesagt, dass wir, sobald es ein Ergebnis von den Probebohrungen gibt, Informationen über die weiteren Schritte bekommen",

so Aistersheims Bürgermeister Johann Stockinger (ÖVP). Er erläutert eines der Hauptprobleme, das durch eine Deponie für Aistersheim entstehen würde: "Für uns ist es ein riesiges Verkehrsthema, weil natürlich der ganze Verkehr mitten durch den Ort gehen würde. Jeder Lkw, der mehr fährt, ist zu viel." Weiberns Bürgermeister Manfred Roitinger (ÖVP) weiß: "Das Problem ist, dass das nach dem Abfallwirtschaftsgesetz verhandelt

wird. Das heißt: Es wird keine Raumordnung von der Gemeinde benötigt." Roitinger betont: "Dort ist landwirtschaftliche Nutzfläche. Es ist eines der noch unberührtesten Gebiete in Weibern. Wir haben eh mit der Autobahn und Stromleitungen schon sehr viel Versiegelung und Belastung. Wir glauben, dass es dort nicht hingehört, dass man wieder neu etwas aufreißt und versiegelt."

Weiberns Bürgermeister hofft unter anderem, dass frühere Untersuchungen in dieser Angelegenheit hilfreich werden könnten: "Alte Bohrungen in dem Gebiet haben ergeben, dass da ziemlich viele Schotterschichten drin sind und das dann wahrscheinlich nicht für eine Restmassedeponie geeignet ist. Das hoffen wir."

Kein Antrag, kein Projekt?

"Im Vorjahr gab es seitens Swietelsky eine Kontaktaufnahme per Mail an unsere zuständige Abteilung Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht, in der ein Vorhaben angedeutet wurde. Seitens der Abteilung wurde mitgeteilt, welche Sachverständigen beziehungsweise welche Fachbereiche in einem Verfahren relevant sein würden. Seitdem gab es keine Kontaktaufnahme. Es gibt daher auch weder einen Antrag, noch ein Projekt, das geprüft werden könnte", heißt aus dem Büro von Umwelt- und Wasser-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). Kaineder werde sich zeitnah selbst ein Bild von der Situation machen. Swietelsky konnte eine Anfrage der BezirksRundSchau bis Redaktionsschluss nicht beantworten.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Grieskirchen & Eferding auf MeinBezirk.at/Grieskirchen-Eferding

Neuigkeiten aus Grieskirchen & Eferding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Grieskirchen & Eferding auf Facebook: MeinBezirk Grieskirchen & Eferding

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Seit 1993 gestaltet die ARA in Österreich den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft.  | Foto: ARA Altstoff Recycling Austria AG
Video 2

Recycling vereinfachen
Gemeinsam ins Gelbe: Die neue Abfallsammlung 2025

Seit 1. Jänner 2025 werden in ganz Österreich alle Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt. Diese gesetzliche Vorgabe soll die Sammlung von Verpackungen für noch mehr Recycling vereinfachen. Das spart Rohstoffe und entlastet die Umwelt, wie die ARA Altstoff Recycling Austria AG informiert. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher trennen bereits fleißig Abfall, ab sofort gilt: Verpackungen wie Waschmittelflaschen, Joghurtbecher,...

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.