Sarah Wassermair im Porträt
Die Drehbuchautorin ohne Fernsehanschluss
Sarah Wassermair ist der kluge Kopf hinter etlichen TV-Mordfällen. Die Drehbuchautorin stammt aus Aschach.
ASCHACH/DONAU, WIEN. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte Sarah Wassermair bereits während ihrer Volksschulzeit. "Es ist mein Weg, die Welt zu erfassen", erklärt die erfolgreiche Drehbuchautorin. Interesse und Talent zum Geschichtenerzählen waren also bei ihr von früher Kindheit an vorhanden. Dennoch wusste die jugendliche Wassermair bis kurz vor der Matura nicht, welchen Berufsweg sie einschlagen sollte. "Irgendwas mit Schreiben – das war klar. Mein bester Freund war eine Schlüsselperson für meine Karriere. Er stellte mir das Drehbuchstudium vor", erzählt die 33-Jährige. "Ich wusste ja bis dahin gar nicht, dass man das studieren kann. Aber dann fiel die Entscheidung recht rasch."
14 "SOKO Donau"-Folgen
Also zog Wassermair für dieses Studium nach Wien, konnte als Jahrgangsjüngste von ihren Kollegen lernen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. 2013 erfolgte schließlich die Ausstrahlung von "Janus" – Wassermairs erste Krimiserie, die sie gemeinsam mit dem langjährigen Weggefährten Jacob Groll geschrieben hatte. Mittlerweile hat die gebürtige Aschacherin etliche Morde auf die Fernsehbildschirme gebracht. So stammen etwa 14 "SOKO Donau"-Folgen aus ihrer Feder. Dabei muss die Frau, die doch fürs Fernsehen schreibt, zugeben: "Ich selbst verfüge über keinen Fernsehanschluss. Mit mir Krimis zu schauen, macht ohnehin keinen Spaß: Ich kenne die Tricks der Drehbuchautoren und entlarve den Mörder meist schnell."
Inspiration von daheim
Auch wenn Wassermair heute vorwiegend in Wien lebt, fühlt sie immer noch eine tiefe Verbundenheit zu ihrem Heimatort: "Aschach gehört mit seinen düsteren, engen Gassen und den nebeligen Wintertagen zu jenen Orten, die mich am meisten inspirieren." Einmal inspiriert, feilt die Krimiautorin bis zu zwölf Stunden am Tag an ihrem Werk.
Bei so viel Bildschirmarbeit benötigt Wassermair einen körperlichen Ausgleich. Sie betrieb bis zu einer Handgelenksverletzung vor eineinhalb Jahren die Kampfsportart Krav Maga und übte sich im Messerkampf. Die Autorin hält fest: "Jede Frau sollte zu Selbstverteidigungszwecken eine Kampfsportart erlernen. Darüber hinaus kann man sich dabei wunderbar entspannen und bekommt den Kopf frei." In eine gänzlich andere Richtung geht Wassermairs zweitliebste Freizeitaktivität, bei der sie sich ebenso geistig erholen kann: "Wenn ich im Schreibprozess feststecke, backe ich den einen oder anderen Kuchen", verrät die Autorin. "Weil die auch irgendjemand essen muss, teile ich sie mit meinen Nachbarn. Die wissen immer Bescheid, wann ein neues Drehbuch entsteht."
Demnächst im Fernsehen
Zu Wassermairs neuesten Werken zählt das Drehbuch für den Landkrimi "Das Flammenmädchen". Er wurde erst im März abgedreht. Darin ist Stefanie Reinsperger in der Rolle der Postenkommandantin Franziska Heilmayr zu sehen. Die nächste Produktion mit einem Drehbuch aus Wassermairs Feder steht bevor und beweist: Es muss nicht immer unheilvoll und mörderisch sein. Im Sommer beginnt die Verfilmung des Kinderbuchklassikers "Geschichten vom Franz" von Christine Nöstlinger.
Hier geht's zu Sarah Wassermairs Blog "Der Guppy war's und nicht die Lerche"
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