Weddingplannerin Verena Kindermann: "Einen Plan B braucht jedes Brautpaar"

In ihrem Element: Verena Kindermann sorgt dafür, dass Traumhochzeiten wahr werden. | Foto: Carolin Anne Fotografie
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  • In ihrem Element: Verena Kindermann sorgt dafür, dass Traumhochzeiten wahr werden.
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Die Hochzeit auf das Jahr 2021 zu verschieben, ist laut Verena Kindermann die sicherste Variante.

Keine Veranstaltungen bis Ende Juni. Das trifft auch viele Brautpaare, die ihre Hochzeit im Frühling geplant hatten, hart. Die WOCHE sprach mit Weddingplannerin Verena Kindermann über die derzeitige Situation und entlockte ihr Tipps rund um die Hochzeit in Corona-Zeiten. Die Grazerin hat schon mehrmals den Austrian Wedding Award in der Kategorie Hochzeitsplanung gewonnen und verrät, wie man für das Fest der Liebe auf der sicheren Seite ist.

WOCHE: Viele Brautpaare planen den wohl schönsten Tag ihres Lebens oft mehr als ein Jahr im Voraus. Wie gehen sie mit den derzeitigen Absagen um?
Verena Kindermann:
Die Corona-Pandemie stellt viele Menschen vor komplett neue Herausforderungen, dazu gehören auch wir in der Hochzeitsbranche. Natürlich sind unsere Paare gerade sehr angespannt, aber auch für alle Dienstleister wie Gastronomen, Fotografen, Musiker sind es keine einfachen Zeiten.

Empfehlen Sie für den Frühling geplante Hochzeiten auf den Herbst zu verschieben oder gar ins Jahr 2021 auszuweichen?
Mit meinen Brautpaaren habe ich bereits alle Hochzeiten auf das nächste Jahr verschoben. Das ist definitiv die sicherste Lösung. Meine Paare wurden vorher von mir mit einem Plan B ausgestattet, so konnte ich zum Glück alles für sie problemlos ins Jahr 2021 verschieben. Und einen Plan B braucht es, gerade in Zeiten wie diesen, unbedingt. Ich als Unternehmerin, aber auch die Dienstleister mit denen ich zusammenarbeite, konnten kulanterweise eine Lösung finden, die für alle gut ist. Lediglich ein Paar möchte im Oktober heiraten, aber auch hier werden wir rechtzeitig reagieren, falls es bis dahin nicht möglich sein sollte.

Der wohl schönste Tag im Leben: Aufgrund der Corona-Pandemie müssen viele Brautpaare ihre Hochzeit verschieben. | Foto: Pixabay
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Also ist jetzt ein Weddingplanner viel wert ...
In der Tat (lächelt). Die Paare sind sehr dankbar, dass ich das alles für sie manage, da es sehr viel zu koordinieren gibt. Als Paar ist man ja persönlich betroffen und reagiert vielleicht emotionaler. Da ist es gut, dass da eine "Instanz" zwischengeschaltet ist und mit den Professionisten verhandelt. Hier bin ich auch sehr dankbar, dass meine Paare so großes Vertrauen zu mir haben.

Also raten Sie keinesfalls dazu, noch 2020 eine Hochzeit abzuhalten?
Es kommt darauf an. Sehr gerne, wenn es von den Gesetzen und Rahmenbedingungen her möglich ist, aber das Entscheidende bei einer Hochzeit ist immer das Gefühl. Es soll ein ausgelassenes und fröhliches Fest sein, wo man sich innig umarmen kann. Die Gäste sollen unbeschwert feiern können und nicht Distanz halten müssen ... Hochzeiten im Ausland werden heuer nur sehr schwer möglich sein. Daher sollte sich jedes Brautpaar die Frage stellen, ob auch das Gefühl bei der Hochzeit stimmt. Eine alternative Möglichkeit ist, jetzt ganz klein zu heiraten und ein rauschendes Fest für Familie und Freunde zu organisieren, wenn sich die Corona-Situation beruhigt hat. 

Was hilft Paaren derzeit am meisten und was erschwert ihnen die Situation?
Die Gäste sind hier ein wichtiges Thema: Oft üben diese viel Druck auf das Brautpaar aus, indem sie ständig nachfragen, wie es denn nun aussehe. Ein guter Ratschlag ist: Melden Sie sich nicht ständig mit dieser Frage beim Brautpaar, es wird Sie schon früh genug kontaktieren, ob die Hochzeit stattfinden wird oder nicht.

Im Einsatz: Weddingplannerin Verena Kindermann sorgt auch in der Coronakrise für die Betreuung ihrer Brautpaare. | Foto: Multiple Lens
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Muss das Brautpaar Storno zahlen, wenn die Hochzeit aufgrund der Coronakrise verschoben werden muss?
Wenn es seitens der Regierung möglich ist, Hochzeiten abzuhalten, greifen die normalen Vertragsbedingungen. Das heißt, dass es möglich ist, dass gewisse Gebühren zu zahlen sind, wenn sich das Paar gegen die Hochzeit entscheidet. Falls es ein Veranstaltungsverbot gibt, sind keine Zahlungen zu leisten oder womöglich nur für bereits erbrachte Leistungen. Ich muss wirklich sagen, dass alle Kollegen aus der Branche sehr kulant und bemüht sind, eine faire Lösung zu finden. Es empfiehlt sich immer, das Gespräch zu suchen. Man könnte sich beispielsweise zudem auch darauf einigen, dass der volle Betrag für die Dienstleistung erbracht werden muss, aber dem Paar dafür das neue Datum garantiert wird. 

Welchen Tipp geben Sie Brautpaaren in der derzeitigen Situation?
Nur die Ruhe bewahren und Nervenstärke aufbringen. Die eigene Hochzeit soll ein wunderschönes Fest werden und positive Gefühle sollen hier stets vorherrschen. Für mich als Weddingplannerin gilt es immer, die Vorstellungen der Brautpaare nicht nur zu erfüllen, sondern auch zu übertreffen.

In ihrem Element: Verena Kindermann sorgt dafür, dass Traumhochzeiten wahr werden. | Foto: Carolin Anne Fotografie
Der wohl schönste Tag im Leben: Aufgrund der Corona-Pandemie müssen viele Brautpaare ihre Hochzeit verschieben. | Foto: Pixabay
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