Verkehrsberuhigung
Projekt gegen Schleichverkehr in Geidorf vorgeschlagen

Die Humboldtstraße und Goethestraße sind bei Durchzugsfahrerinnen und -fahrern als Abkürzung beliebt. Ein "Diagonalfilter" würde diesen Schleichverkehr unterbinden. | Foto: MoVe iT/Oto Ozols
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  • Die Humboldtstraße und Goethestraße sind bei Durchzugsfahrerinnen und -fahrern als Abkürzung beliebt. Ein "Diagonalfilter" würde diesen Schleichverkehr unterbinden.
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Ein sogenannter "Diagonalfilter" könnte entscheidend zur Verkehrsberuhigung in Geidorf im Bereich Körblergasse, Humboldtstraße und Goethestraße beitragen. MeinBezirk hat sich den Vorschlag genauer angesehen.

GRAZ/GEIDORF. Es klingt simpel: Anstatt sich durch den Berufsverkehr zu quälen, wird eine Abkürzung durch ein Wohngebiet genommen. Wovon sich Pendlerinnen und Pendler eine Zeitersparnis erhoffen, geht oft zu Lasten der Anrainerinnen und Anrainer. In Geidorf wird nun im Bezirksrat am 24. November eine Idee auf den Tisch gebracht, die eine Lösung für die angespannte Verkehrslage im Bereich Körblergasse, Humboldtstraße und Goethestraße bietet. 

Kostengünstig und schnell errichtet

Dabei handelt es sich um einen sogenannten "Diagonalfilter" an der Kreuzung Humboldtstraße/Goethestraße. Hier dürften Autofahrerinnen und Autofahrer nur noch in eine Richtung abbiegen, während Fußgängerinnen und Fußgänger die Kreuzung diagonal überqueren. Vorbild ist ein Block in Wien-Favoriten, wo sich solche Diagonalfilter in der Pilotphase befinden. Karl-Heinz Posch vom Institut für Verkehrspädagogik, der ein Studierendenprojekt zur Verkehrslage in Geidorf begleitet hat,  würde sich ein solches Pilotprojekt auch für Geidorf wünschen.

So würde ein Diagonalfilter an der Kreuzung Humboldtstraße/Goethestraße funktionieren. Autos dürften nur mehr in eine Richtung abfahren, Fußgängerinnen und Fußgänger würden die Straße diagonal überqueren. | Foto: MeinBezirk
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"Ein Diagonalfilter im Bereich Körblergasse/Humboldtstraße/Goethestraße kostet fast nichts und ist bautechnisch in wenigen Tagen realisierbar."
Karl-Heinz Posch

Angedacht wäre den Diagonalfilter als Pilotprojekt für ein Jahr zu etablieren, was laut Posch sowohl kostengünstig als auch schnell umsetzbar wäre. Die Auswirkungen seien zudem unmittelbar. "Der Durchzugs- und Schleichverkehr durch diese Straßen wäre damit Geschichte", so Posch, "Zudem würde das den Rad- und Fußverkehr erheblich erleichtern und das Projekt könnte Vorbildwirkung für ganz Graz entwickeln." 

Wien macht es vor, wie ein Diagonalfilter funktionieren kann. Im Bezirk Favoriten wurden die Kreuzungen in einem gesamten Block als Pilotprojekt damit eingerichtet.  | Foto: Posch
  • Wien macht es vor, wie ein Diagonalfilter funktionieren kann. Im Bezirk Favoriten wurden die Kreuzungen in einem gesamten Block als Pilotprojekt damit eingerichtet.
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Breite Zustimmung

Bei den Anwohnerinnen und Anwohnern stößt das Projekt auf breite Zustimmung, auch bei Christian Orosel von der Interessensgemeinschaft Körblergasse, der seit langem auf die prekäre Verkehrssituation hinweist. "Es wird Zeit, dass endlich etwas passiert", so Orosel, "Für die Anwohnerinnen und Anwohner würde es eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität bedeuten. Da hat auch niemand etwas dagegen. Der Durchzugsverkehr gehört auf die Hauptverkehrsstraßen und nicht in die Wohngebiete."

Bereits vor zwei Jahren warnte die Interessengemeinschaft Körblergasse unter Christian Orosel vor der angespannten Verkehrssituation. Seitdem ist nichts passiert, so Orosel.  | Foto: MeinBezirk
  • Bereits vor zwei Jahren warnte die Interessengemeinschaft Körblergasse unter Christian Orosel vor der angespannten Verkehrssituation. Seitdem ist nichts passiert, so Orosel.
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Dieser Tenor findet auch bei Claudia Beiser von der Grätzelinitiative Margaretenbad Widerhall. Sie will mit ihrer Initiative auf die notwendige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger achten. "Bis jetzt hat niemand, mit dem ich gesprochen habe und der hier wohnt, etwas gegen das Projekt.", so Beiser. Auch weitere Institutionen, wie der Verein Move It und das Kinderbüro, wollen das Pilotprojekt begleiten. 

Positive Signale

Von Seiten der zuständigen Stadtorgane sind die Signale bislang positiv, man steht der Idee aufgeschlossen gegenüber. Nichtsdestotrotz wird auf eine Weisung seitens der für Verkehr zuständigen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) gehofft. "Leider sind immer Befürchtungen da, dass das Projekt wieder in der Schublade verschwindet.", dazu Beiser, "Das wollen wir und die Anwohnerinnen und Anwohner auf keinen Fall."

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