Grazer „Engel“ im Einsatz für Ruanda

- Grazer Helden und ein „Engel“: Traude Schröttner, Jakob Weitlaner, Wilfried Brosch, Thomas Pänitsch und Karl Paar (v. r.).
- Foto: Victory
- hochgeladen von Marcus Stoimaier
„Das hätt sich unsere Mutter Teresa auch nicht gedacht, dass sie einmal aus der Zeitung lacht.“ Traude Schröttner ist eine Frohnatur. Ansteckend. Echt. Lebenslustig. Gläubig. Als sie mit ihren Mithelfern bei der Statue der unvergessenen Nobelpreisträgerin vor der Karlauer Kirche für unseren Fotografen posiert, wird auch gleich klar – diese Dame hat „ihre“ Männer im Griff.
33 Tonnen Lebensmittel
Schröttner ist so etwas wie das Sprachrohr der Pfarre Karlau. Und hat dadurch jede Menge zu erzählen – jede Menge Gutes. Das Abbild Mutter Teresas steht hier nämlich nicht ohne Grund vor der Kirche. Die „Engel der Armen“ gibt es auch in der hiesigen Pfarrgemeinschaft. So organisiert etwa Jakob Weitlaner eine wöchentliche Lebensmittelsammlung – jeden Donnerstag werden dabei im Pfarrhof Nudeln und Co. an bedürftige Menschen der Pfarre Karlau verteilt.
Aktiv sind diese Grazer mit Vorbildcharakter aber auch im Rahmen der „Weltkirche“. Seit 1984 gibt es nämlich eine Partnerpfarre im ostafrikanischen Ruanda, genauer gesagt im kleinen Dorf Nyamasheke.
In dem kleinen Land, das durch einen schrecklichen Genozid in den 90er-Jahren des letzten Jahrtausends traurige weltweite Berühmtheit erlangte, leisten die Grazer nahezu unvorstellbare Aufbauarbeit. „Allein an Spendengeldern
haben wir bisher 1,5 Millionen Euro gesammelt“, erzählt Schröttner – „jeder gespendete Euro geht 1:1 an die Menschen in Ruanda.“ Von Hochzeitskleidern über Fahrräder, ausrangierte Rettungsautos zum Behindertentransport bis hin zu tonnenschweren Kirchenglocken, vieles wurde schon nach Afrika verschifft.
Arm, aber glücklich
Darüber hinaus unterstützten die Grazer beim Bau einer Kirche für 7.000 Gläubige, errichteten Witwenhäuser, Schulen, eine Näherei samt Nähmaschinen, eine Tischlerei, eine Schusterei und vieles mehr. „Uns ist wichtig, zu helfen, dass sich die Leute vor Ort selbst helfen können“, betont Thomas Pänitsch. Was ihn und seine Mitstreiter antreibt: „Die unendliche Dankbarkeit der Menschen. Sie haben uns in ihrer tiefsten Armut so viel voraus, sind einfach glücklich – wir können von ihnen so viel lernen.“ Und lernen können auch wir alle von diesen Grazer Helden.
Steckbrief Ruanda:
Größe: 26.338 km² – entspricht ungefähr der gemeinsamen Größe von Steiermark und Kärnten
Einwohner: 11,4 Millionen
Hauptstadt: Kigali (1,2 Mio. EW)
Unabhängigkeit: 1. Juli 1962 (von Belgien)
Bruttoinlandsprodukt/EW: 653 $ (Österreich 49.256 $).
Spendenkonto Pfarre Karlau: Projekt Nyamasheke
Steiermärkische Sparkasse:
IBAN: AT192081500004378568
BIC: STSPAT2GXXX
Helfer gesucht! Demnächst geht es für einige Mitglieder der Pfaare Karlau wieder für mehrere Monate nach Ruanda – dafür werden noch (pensionierte) Handwerker mit Englisch- und/oder Französisch-Kenntnissen gesucht, die sich sozial engagieren wollen. Kontakt: 0664/82 11 142 (Traude Schröttner).
Alle Infos und einzelene Projekte finden Sie im Internet unter www.rwandaspurderfreude.at.





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