"Graz erzählt": Ein Märchen, das in der Luft begann

- <b>Gut gelaunt:</b> Claudia Söls, Sabine Pucher, Folke Tegetthoff, Monika Bauernhofer, Binela Zeiselberger, Elisabeth Radlingmaier, Astrid Tegetthoff (v.l.)
- Foto: Miriam Defregger (3)
- hochgeladen von Verena Schaupp
Die WOCHE bekam einen exklusiven Einblick in die kreative Schaffenswerkstätte der Familie Tegetthoff.
Zum 30. Mal findet heuer von 30. Mai bis 5. Juni das "Graz erzählt"-Storytelling-Festival statt. Drahtzieher und Ideenlieferant dahinter ist Folke Tegetthoff. Die WOCHE besuchte ihn, seine Frau und das Festivalteam vorab exklusiv für einen Blick hinter die Kulissen.
Zuhause im Kloster
Sehr viel Ruhe, sehr viel Grün und sehr viele Bücher – das erwartet einen bei Familie Tegetthoff in St. Georgen an der Stiefing. Hier haben sich der Schriftsteller Folke Tegetthoff – 43 Bücher hat er bereits zu Papier gebracht – und seine Frau Astrid vor 25 Jahren das alte Schulkloster in ein einladendes Zuhause verwandelt. Auch das gesamte Festivalteam darf diesen Ort seine Arbeitsstätte nennen. "Jeder Ort erzählt eine Geschichte", philosophiert Folke Tegetthoff beim gemeinsamen Mittagessen im Freien. Heute gibt es selbstgemachte Zucchininudeln und gefüllte Ravioli.
Täglich grüßt die gute Küche der Tegetthoffs für das ganze Festivalteam, bei Schönwetter im hauseigenen Garten.
Spannung am Spielfeld
"Geschichten müssen zur Atmosphäre passen. Wir hatten einmal die Glück-Spiel-Lust-Tour – alle diese Komponenten kommen stark im Märchen vor – die ins Fußballstadion, Casino und Bordell führte. Im leeren Stadion sprach ein Fußballer durchs Megaphon auf der Spielfeldmitte vor den 60 Leuten, im Bordell erzählten zwei Damen ihre Geschichte. Das war ein Erlebnis."
Mit ähnlich spannenden Ereignissen wartet das Festival auch heuer wieder auf. "Dass das Festival so ein Erfolg wird, hätte ich nie gedacht. Die Idee kam mir Anfang der 90er auf einem Heimflug von Israel, ich habe das Konzept auf eine Serviette im Flieger gekritzelt", schmunzelt Tegetthoff.
Reden übers Reden: Folke Tegetthoff, WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp
Die Kunst des Zuhörens
"Man muss den Leuten auch heute noch erklären, warum sie dafür zahlen sollen, dass sie jemandem zuhören, der ihnen eine Geschichte erzählt", meint der 63-Jährige. "Aber im Grunde wollen wir doch alle, dass uns jemand zuhört. Und jeder von uns erzählt jeden Tag Geschichten, daraus besteht unser Alltag."
Und so erzählen auch die Tegetthoffs gerne Geschichten. "Tessa ist inzwischen die Festivalleiterin, aber jetzt ist sie zuhause in Berlin, da sie im Juni ihr Baby bekommt. Das Festivalbaby von damals bekommt nun ein eigenes Festivalbaby", sagt Astrid Tegetthoff strahlend über die 32-jährige Tochter. "Wir haben überlegt, was wir uns Besonderes zum 30. Storytelling-Festival einfallen lassen. Das ist nun das beste Geschenk", ergänzt ihr Mann.



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