Doppelt oder nicht? Die Debatte um die Namensfindung

- <b>Gemeinsam:</b> Heißt das, auch den gleichen Namen zu tragen?
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Philip Streit erklärt, wie sich Paare bei der Namensfindung einig werden.
Doppelname, Mädchenname oder doch traditionell den Namen des Mannes annehmen – ab wann gilt man als Familie, braucht es dazu einen gemeinsamen Namen? Der Experte erklärt, welches Konfliktpotenzial in diesen Fragen steckt.
Frage der Identität
Den Namen nach der Ehe zu ändern, hängt mit einer Identitätsfrage zusammen. Mit dem eigenen Nachnamen wird immer einiges an Zugehörigkeit verbunden. Mit der Namensänderung gibt man diese Zugehörigkeit auf. Wenn mit dem Namen der Frau oder des Mannes geschäftliche Erfolge verbunden sind, wird es zudem schwierig. Hinter der Diskussion stehen aber meist tieferliegende Probleme, etwas ist im gemeinsamen Projekt unartikuliert. Daher ist es wichtig, sich aufmerksam zuzuhören und zu respektieren. Denn die Namensdebatte spiegelt eigentlich alle Tugenden der zukünftigen Ehe wider.
1.) Nehmen Sie sich gegenseitig ernst. Akzeptieren Sie den Standpunkt des anderen.
2.) Schlüpfen Sie durchaus einmal in die Rolle des anderen, wie es sich anfühlt, plötzlich den Namen eines anderen zu tragen.
3.) Stellen Sie die Diskussion in das größere Ganze. Wie ist es nach der Heirat, wie sieht unser gemeinsames Projekt aus?
4.) Beachten Sie die Vielfalt der Möglichkeiten. Sie müssen Ihren Namen ja gar nicht ändern, das können Sie noch später tun.
5.) Reden Sie auch mit anderen.
6.) Loten Sie unbewusste Eisberge aus, die es schwierig machen, den Namen des jeweiligen anderen anzunehmen, z.B. das Verhältnis zu den Schwiegereltern etc.
7.) Bemühen Sie sich um ein ausgewogenes Verhältnis.
8.) Unterstellen Sie dem anderen gute Motive.
9.) Lassen Sie sich Zeit.
10.) Freuen Sie sich auf die Faszination „Ehe“, denn gelingt sie als stabile Form einer bereichernden Beziehung, ist Ihnen ein glückliches und langes Leben gewiss.
Haben Sie eine Frage?
Haben auch Sie eine Frage an Dr. Streit, dann schreiben Sie an: "WOCHE Graz", Gadollaplatz 1, 8010 Graz, kommentieren Sie auf Facebook, oder schicken Sie ein Mail an redaktion@woche.at (Stichwort: Familienflüsterer).
Familienflüsterer Philip Streit
Er ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater und beantwortet in der WOCHE Fragen aus dem Themenfeld Erziehung, Familie und Beziehung.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
www.ikjf.at
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