Nachhaltig feiern
Aussicht auf grüne Weihnacht
Schenken, dekorieren und viel Essen – all das gehört zu Weihnachten. Ob Nachhaltigkeit da überhaupt Platz hat?
Versandkartons, Essensreste, leere Flaschen und haufenweise Geschenkspapier – gerade in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester fällt laut der Arge Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände bis zu 20 Prozent mehr Müll an als unter dem Jahr. Zudem treiben zahlreiche Lichterketten und andere strombetriebene Dekorationen auf Balkonen, in Gärten und in Einkaufszentren den Energieverbrauch in die Höhe. Gerade in Zeiten, in denen Gespräche über Klimakatastrophen, Energiesparen und Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung stehen, stellt sich die Frage: Lässt sich Weihnachten auch umweltschonender gestalten, ohne dass der kitschige Charme dabei verloren geht?
Definitiv, ist sich Beatrix Altendorfer von der Initiative „Nachhaltig in Graz“ sicher. Mit einfachen Tipps kann jeder Grazer zu einer schönen Bescherung ohne schlechtes Gewissen beitragen.
Wegwerfen vermeiden
„Weniger ist oft mehr, auch in der Zeit rund um Weihnachten“, sagt Altendorfer und appelliert für mehr Bewusstsein: „Es wird extrem viel Essen weggeschmissen. Man sollte deshalb schon beim Lebensmittel-Einkauf darauf achten, dass man nicht zu viel besorgt.“ Zudem empfiehlt Altendorfer, einen Tag in den Feiertagen zum Reste-Essen zu verwenden oder das Übriggebliebene an die 13 Grazer „Foodsharing-Fairteiler“ abzugeben.Beim Einkauf selbst empfiehlt die Nachhaltigkeits-Expertin, Einweg-Verpackungen so gut wie möglich zu vermeiden und auch auf regionale und saisonale Produkte zurückzugreifen. „Der naheliegendste Tipp ist, auf den Grazer Bauernmärkten einzukaufen. Hier sind auch die Preise fair“, sagt Altendorfer. Doch meist sei dann der Zeitfaktor wieder ausschlaggebend, warum viele Menschen sich schlussendlich wieder für einen Supermarkt entscheiden.
Hochwertige Verpackungen
In puncto Schenken ist Altendorfer überzeugt, dass Second- Hand-Geschenke auch sehr gut ankommen und in der Familie gewichtelt werden könnte. „Es muss nicht immer so viel oder etwas Neues sein. Auch gebrauchte Dinge, die bewusst ausgesucht werden, können eine große Freude bereiten“, betont Altendorfer. Zudem empfiehlt sie, bei der Geschenksverpackung zu sparen und Geschenke zum Beispiel in andere Geschenke oder in Zeitungspapier oder hochwertige Sackerl einzupacken. Und sollte man Geschenkpapier verwenden, dann sollte es auch wirklich Papier und nicht Plastik sein.Kein Verzicht
„Wir feiern auch ganz normal Weihnachten und der Charme geht trotzdem nicht verloren“, sagt Altendorfer und ergänzt: „Mir ist wichtig, dass den Menschen bewusst ist, dass ein nachhaltiges Leben nicht Verzicht bedeutet, sondern vielmehr eine Bereicherung und wunderbar ist.“ Auch das Miteinander, also dass man teilt und tauscht, sollte zu Weihnachten einen noch größeren Stellenwert einnehmen, sagt Altendorfer und betont abschließend: „Wenn alle ein bisschen mehr auf Nachhaltigkeit achten, dann wäre der Umwelt viel geholfen. Das würde auch den Menschen gut tun. Noch mehr Infos rund um ein nachhaltiges Leben gibt es übrigens auf unserer Website www.nachhaltig-in-graz.at.“
Auch Miet-Christbäume erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wie genau dieses Miet-Modell funktioniert, erfahren Sie in der nächsten WOCHE-Ausgabe.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.