Bauern als Botschafter für alternative Verpackungen

- Auguste Maier, Markus Hillebrand, Margarethe Auer und Manfred Kohlfürst gaben das Startzeichen zur umweltfreundlichen Verpackung in der Direktvermarktung.
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Noch bevor das gesetzliche Aus für das Plastiksackerl kommt, wollen die Direktvermarkter ihre Produkte umweltfreundlich verpacken. Ihre weitgehend plastikfreie Initiative entspricht auch dem Wunsch der Kunden.
Die Auswirkungen der Plastikmüllberge auf die Umwelt werden immer deutlicher. „Als ich Kind war, war Plastik noch kein Thema“, erinnert sich Landesbäuerin Auguste Maier. „Was seither mit Plastik auf dieser Welt passiert, verlangt ein Umdenken. Wir müssen nicht so groß denken, weltweit brauchen wir uns das nicht vorzunehmen, aber jeder kann einen Beitrag leisten“, wird die Landwirtin aus Hart emotional. Sie gibt aber auch zu bedenken, dass es ganz ohne Plastik nicht gehen wird. „In manchen Produktsparten wie bei Fleisch und Käse ist ein gänzlicher Verzicht auf Plastik nicht möglich. Die Verpackung muss Produkt und Qualität schützen, aber sparsamer damit umgehen, geht immer“.
Schon jetzt nehmen die Direktvermarkter eine Vorreiterrolle ein, um Müll erst gar nicht entstehen zu lassen. „Obst und Gemüse gehören nicht in Plastik verpackt“ sagt Markus Hillebrand, der mit seiner Familie einen Hofladen in Premstätten und im Brauquartier Puntigam betreibt. „Beim Direktvermarkter bekommt man genau die Menge, die man wirklich braucht und muss nicht in abgepackten Großmengen einkaufen“. Nicht alles lässt sich lose nach Hause tragen. Als Alternative zu Plastik setzen die Bauern auf waschbare Netze, Mehrweggläser, Papiersackerln und Papierschalen.
Wo sich Verpackung nicht vermeiden lässt, muss sie fachgerecht entsorgen werden, appelliert Kammerobmann Manfred Kohlfürst an die Verbraucher. „Wir demonstrieren für eine bessere Umwelt, aber die Äcker an frequentierten Straßen sind voll mit Fast Food-Sackerln, die vom Autofenster hinausgeworfen werden“.
Kaum wo ist der Kontakt zum Kunden so nah, wie in der Direktvermarktung. Hier möchten die Bauern Botschafter sein, denn bereits jetzt wollen drei Viertel der Konsumenten weg von zu viel Plastik-Verpackung. „Wir müssen mit den Leuten reden, wir müssen die Gesellschaft immer wieder aufklären, was wir Bauern machen“, sagt Maier. Die Landwirte reden aber nicht nur, sie setzen auch Taten. Innerhalb eines Jahres wollen die steirischen Bauernmärkte, Hof- und Genussläden ihre plastikreduzierte Offensive umsetzen. „Es sind kleine Schritte, aber wir müssen uns auf den Weg machen“, sagt Bezirksbäuerin Margarethe Auer.



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