Zwischen Rückhalt und Ausschluss
Ausbildung über die Pflichtschule hinaus schafft laut Elisabeth Meixner bessere
Zukunftschancen.
GRAZ-UMGEBUNG/GRAZ. Mit Stand Oktober sind insgesamt 577 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren in der Region Graz-Umgebung als arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem deutlichen Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Elisabeth Meixner, Präsidentin des Landesschulrates Steiermark, ist daher klar: „Wir müssen den Bildungszugang für alle Jugendlichen fördern! Je niedriger der Bildungsgrad, desto schwerer findet sich ein Arbeitsplatz.“
Bildung für alle
Laut der Bildungsmanagerin gelte es, Schüler auch nach der Pflichtschule im System zu halten, da heute viele auf sich selbst gestellt seien, wenn sie etwa nach den Pflichtschuljahren das Gymnasium verlassen. „Man darf diese Jugendlichen nicht alleine lassen: Wirtschaft und Schulbehörden müssen sich um sie kümmern. Hier denke ich auch an das duale Ausbildungssystem, welches optimale Jobchancen offeriert.“
Integration und Bildung
Dasselbe gelte nach Meixner auch für Asylwerber: „Die Schule kann durch Sprachförderung und den Kontakt zu einheimischen Kindern zur Integration beitragen. Wer hier ist und hier bleiben will, muss Perspektiven haben – auch nach Ende der Schulpflicht. Sonst besteht die Gefahr einer Parallelgesellschaft.“
Genau hier spaltet sich jedoch Wunsch von Realität. Denn seit der Bekanntgabe, dass für außerordentliche Schüler der Schulbesuch an den polytechnischen Schulen gestrichen wird, herrscht große Aufregung um die 440 steirischen Schüler, die nun mitten im Schuljahr ohne weiteren Bildungsweg dastehen. Hauptsächlich handelt es sich um Flüchtlinge. So endete vergangenen Freitag offiziell der Unterricht für 24 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an der Polytechnischen Schule Gratkorn. In den letzten fünf Jahren haben diese Jugendlichen laut Direktor Walter Krammer allerdings gute pädagogische Erfolge erzielt. Auch an der PTS Deutschfeistritz hieß es Abschied nehmen von den 104 ordentlichen Schülern. "Vielen Dank, dass wir bei euch in die Schule gehen durften", sagten die UMF, die nun privat unterrichtet werden.
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