Mit dem Fahrrad am „Grünen Band“

- Vom Murturm ging die Fahrt nach Mureck und Triest weiter. Fotos: WOCHE
- hochgeladen von Walter Schmidbauer
Von Kirkenes im hohen Norwegen bis in die Stadt Triest - eine Radtour am Grünen Band Europas.
Eine erste Überraschung erlebten Franz Wieser aus Mureck und sein Wiener Schwager Wolfgang Scharf am Flughafen Oslo. Die Räder waren nicht da. „So konnten wir Oslo aber auch in Ruhe anschauen“, schmunzelt Wieser. Auch nach dem Weiterflug in den Norden Finnlands fehlten die Räder. Die wurden dann nach Kirkenes nachgeführt. Kirkenes ist eine kleine Grenzstadt im hohen Norden Norwegens zu Russland. Hier starteten die beiden Abenteurer ihre Radtour, die sie entlang des sogenannten „Grünen Bandes“ bis nach Triest führen sollte. Etwa 4.000 Kilometer, die der ehemalige Murecker Bürgermeister Wieser und der ehemalige Kriminalbeamte Scharf in 50 Tagen zurücklegten. Es war nicht ihre erste Radtour, vorher sind sie schon durch 27 EU-Staaten und am Jakobsweg geradelt.
Das Grüne Band Europa
Das „Grüne Band Europa“ ist ein Naturschutzprojekt, bei dem der durch den Kalten Krieg entstandene, weitgehend naturnah belassene Grenzstreifen quer durch Europa erhalten werden soll. Vom Eismeer in Norwegen bis zum Schwarzen Meer sind es 8.500 Kilometer. Der Verlauf ist in drei Hauptregionen gegliedert. Wieser und Scharf sind die beiden Abschnitte Fennoskandien in Norwegen und Finnland und den Abschnitt Zentraleuropa von Lübeck bis Triest gefahren. Der dritte Abschnitt zweigt übrigens beim Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien ab und führt an der ehemaligen jugoslawischen und dann an der griechischen Grenze zum schwarzen Meer.
Abenteuerliche Nächte
Auf ihrer Fahrt nächtigen die beiden meist im Zelt, in Herbergen, wo Scharf dann auch aufkochte, oder in Pensionen. Zwischendurch gab es aber auch besondere Schlafplätze, wie einen Erdhügel oder eine einsame Seeinsel in Finnland, oder eine Pension zweier betagter Damen in Deutschland, die die beiden Abenteurer sogar schon als Erben einsetzen wollten.
Planungen
Trotzdem sind die beiden einige Tage früher in Mureck als geplant. Schuld ist ein Fehler von Wieser bei der Planung. „Das hat der Franz mit Absicht gemacht, damit er mich in flagranti erwischt“, witzelt Wieser’s Gattin Maria bei einem Empfang, den eine Gruppe von Bekannten den beiden Abenteurern beim Murturm in Gosdorf bereitete. Nach einer kurzen Pause in Mureck ging es die letzten etwa 400 Kilometer weiter nach Triest. Und eines ist anzunehmen: die beiden haben wieder etwas Neues geplant.
walter.schmidbauer@aon.at



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