Sie stehen ihren Mann
Männerdomäne:
Michael Bachlinger beschäftigt zwei Frauen in seiner Lackiererei-Spenglerei.
"Ein Kunde fragte mich einmal: Haben Sie überhaupt schon den Führerschein?", lacht Tamara Holzer, 24, Karosseriebautechnikmeisterin und Lackiererin, über den Umstand, dass die beiden zierlichen Damen oft unterschätzt werden. "Wir zwei Mädels haben mit den gleichen Vorurteilen zu kämpfen, wie männliche Frisöre. Schade, dass sich da in den Köpfen der Menschen nichts getan hat." Michael Bachlinger, Chef der Lackiererei und Spenglerei Michis Custom Colour, fügt hinzu: "Unsere Kunden sind angenehm überrascht, dass die Mädels Hand an die Autos legen. Sie schätzen, wie ich, ihre gute Arbeit." Bachlinger ist sehr stolz auf das kleine, feine Team in seiner Firma in Judendorf-Straßengel: "Unser Betriebsklima ist super. Alle verstehen sich gut und die Mädchen und auch Spengler Michael leisten gute Arbeit."
Guter Job, faire Bezahlung
Auf die Frage, warum sie KFZ-Lackiererin geworden ist, meint Tamara Holzer: "Zuerst hab ich nicht gewusst, was ich lernen soll, dann hab ich mir die in Frage kommenden Berufe angeschaut und verglichen." Durch den Vergleich von Bezahlung, Arbeitszeiten und Interessen fand die quirlige Lackiererin den passenden Beruf. "Wenn Michi mich nicht in die Meisterschule mitgenommen hätte, hätt ich den Meister nicht gemacht", ist sie ihrem Chef dankbar.
Durch Familie geprägt
Bachlingers Lehrling Kathi Zötsch wurde die KFZ-Karriere regelrecht in die Wiege gelegt. "Mein Vater und Bruder sind Mechaniker, ich hab immer schon an Autos herumgeschraubt. Ich wollte aber nicht Mechaniker werden und werde somit Lackiererin" erklärt das sympathische Mädchen, das diese Woche mit der Berufsschule beginnt.
Kleine Familie
Wie eine kleine Familie präsentiert sich das Team von Michis Custom Colours. Der Umgangston ist sehr locker. Hier ein Spaß, da eine kleine Neckerei, dann wird wieder Präzisionsarbeit geleistet. Denn es kommen nicht nur Standard-KFZs zu Michael Bachlinger, sondern auch ganz spezielle Aufträge. "Letztens hatten wir einen Plymouth Barracuda da. Der brauchte etwa 150 Arbeitsstunden" so Tamara Holzer. "Und das Schöne an dem Beruf ist, dass man ein Ergebnis hat. Und die Freude mit dem Kunden dann teilen zu können, ist ein schönes Gefühl." KG
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