"Wir Staatskünstler" im Interview
"Für uns ist Werndorf die große weite Welt"

Die Staatskünstler Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palfrader waren in Werndorf zu Gast. | Foto: Franz Rauch
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  • Die Staatskünstler Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palfrader waren in Werndorf zu Gast.
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"Wir Staatskünstler" waren zu Gast im Kulturheim Werndorf. Zuvor gab es ein Interview mit der WOCHE.

Am Mittwochabend waren die Staatskünstler im Rahmen der Kultur Werndorf-Reihe zu Gast in Werndorf. Wir trafen Robert Palfrader, Florian Scheuba und Thomas Maurer vor ihrem Auftritt zum Interview.

WOCHE: Wie schwierig ist es in Zeiten einer Pandemie politisches Kabarett zu machen?
Scheuba:
Die Schwierigkeit ist eher auszusieben, was man alles nicht mit nimmt auf die Bühne. Es kommt im Tagesryhtmus so viel Material daher.
Palfrader: Man darf nicht den Fehler machen, dass man nur auf Corona schaut die ganze Zeit. Es hat auch den Effekt gehabt, dass es von vielen Dingen abgelenkt hat und, dass Corona von der Politik teilweise ganz gezielt genutzt wird, um abzulenken. Da sehen wir unsere Funktion, dass wir auf Sachen Aufmerksamkeit lenken wollen, wo wir denken, die verdienen mehr Öffentlichkeit. Deshalb verwenden wir das Thema Corona bei uns auf der Bühne nur ein kleines bisschen.

Nehmen Sie das Publikum anders wahr?
Palfrader:
Ja definitiv, viel weniger. Damit sind aber nicht nur wir alleine konfrontiert, sondern wirklich alle.

Auch musikalische Einlagen der drei Staatskünstler gab es zu bestaunen. | Foto: Franz Rauch
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Aktuell gibt es ja genug politischen Zündstoff. Wäre solch ein Kabarett auch ohne U-Ausschüsse und Aufdecker-Journalismus möglich?
Scheuba: Erstens sind wir gut vernetzt diesbezüglich. Auch durch private Freundschaften, die entstanden sind. Der Übergang ist fließend teilweise. Es gibt auch immer wieder Hilfe.

Wieviel recherchieren Sie für das Programm auch selbst?
Scheuba:
Natürlich auch. Es gibt auch Geschichten, die wir selbst recherchieren.
Palfrader: Wir sehen es auch als unsere Aufgabe Geschichten, die medial unterrepresäntiert sind, mehr Öffentlichkeit zu geben.
Maurer: Es ist natürlich auch der Ausdürrung des Journalismus geschuldet, dass viele Leute den Fokus verlieren.

Wie gut hat es getan, dass der ORF jetzt doch wieder bereit war, ihre Aufzeichnung auszustrahlen?
Scheuba:
Das war eine einmalige Geschichte im Sommerprogramm. Es gibt keine Satire mehr im ORF. Das ist schade, weil wir bauen auf eine lange Tradition auf. Wir lassen uns aber gerne positiv überraschen.

Kann es sein, dass, auch ausgelöst durch Corona, Kabarett immer mehr auf Streaming setzen wird müssen und es Künstler auf Kleinkunstbühnen so immer schwerer haben?
Palfrader: Ohne Reaktion in irgendeine Kamera hinzuspielen ist der Horror. Wir sind heilfroh, dass es Veranstalter gibt, die dieses finanzielle Risiko eingehen. Deshalb sind wir froh, solche Partner zu haben, die mit uns das stemmen. Für uns ist Werndorf die große weite Welt.

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