Weg mit dem grauslichen Tschick!

- Lungenfacharzt Harald Vorbach: "Wer es bereits einige Tage geschafft hat, nicht zu rauchen, kann es ganz schaffen."
- hochgeladen von Eva Jungmann
Je öfter man es versucht, desto eher schafft man das vermeintlich Unmögliche: mit dem Rauchen aufzuhören.
BEZIRK (eju). Jeder Raucher weiß es, aber kaum einen kümmert es, ehe nicht die Luft ausbleibt: nämlich dass Rauchen extrem schädlich ist und einem das Leben kosten kann. Schockbildchen auf Zigarettenschachteln und Warnhinweise helfen jedenfalls kaum. Der Mensch gewöhnt sich an alles und blendet die warnenden Aufdrucke einfach aus.
Der Gmünder Lungenfacharzt Harald Vorberg bestätigt eine bekannte Tatsache: "Nikotin ist ein ganz starkes Suchtmittel. Wenn man das einmal zuführt, ist man schnell süchtig danach und will es immer wieder haben. Bis der Körper das Nikotin vergisst, dauert es relativ lang. Deswegen kommen die Leute auch schwer davon weg."
Soweit so bekannt und von vielen unangenehm und frustrierend erlebt: Wenn man sich endlich dazu aufgerafft hat, den Glimmstängel loszuwerden, genügt oft der kleinste "Ausrutscher" und schon hängt er einem wieder aus dem Mundwinkel. Wirklich weg kommt man dann: "Wenn man motiviert genug ist. Diese Motivation, die muss man aufbauen."
Wie süchtig man nach Nikotin und der Zigarette ist, lässt sich leicht einschätzen: "Je eher man nach dem Aufstehen einen Tschick benötigt, desto süchtiger ist der Körper nach dem Gift", so Vorbach und weiter: "Leute, die in der Nacht aufwachen und rauchen müssen, sind sehr süchtig. Solche, die erst nach dem Frühstück eine Zigarette brauchen, sind deutlich weniger abhängig."
Wie vom Sargnagel loskommen? Gute Chancen haben jene, die es für den Anfang schaffen, zumindest ein paar Tage ohne Zigarette auszukommen: "Wer ein paar Tage aufhören kann, kann auch ganz aufhören. Je häufiger man sich bemüht, desto wahrscheinlicher wird es dann, dass man wirklich ganz aufhört. Man soll sich nicht entmutigen lassen." Selbsthilfegruppen, wo man einander im Kollektiv Mut macht, können sehr motivierend und unterstützend sein.
Am besten wäre es natürlich, gar nicht mit dem Rauchen zu beginnen. Jugendliche beginnen oft aus dem Gruppenzwang heraus zu rauchen, unerfreulicherweise immer früher: "Etwa ein Drittel der Österreicher raucht", weiß Vorbach und auch, dass viele der Raucher gar nicht damit aufhören wollen. Erst wenn die Lunge Probleme mache, würden manche doch wach: "Wenn ein starker Schaden da ist, wird dieser zumindest nicht mehr schlechter, wenn man aufhört. Idealerweise hört man auf, wenn noch kein richtiger Schaden entstanden ist. Das kann man mittels Blutgasanalyse und Lungenfunktion messen. Wenn man in jungen Jahren aufhört, kann man im Alter gut durchatmen."
Sie haben es geschafft? Helfen Sie anderen BB-Lesern mit Ihren Erfahrungen zum Abschied vom blauen Dunst. Schreiben Sie Ihre Tipps an gmuend.red@bezirksblaetter.at, Kennwort "Rauchfrei".
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